Beim Alten Rathaus gibt es unerwartete Probleme, die für Mehrkosten und eine Verzögerung sorgen.

Mönsheim - Eigentlich sollte das alte Fachwerkgebäude neben der Nikolauskirche in der Mönsheimer Ortsmitte bis Ende dieses Jahres saniert und bezugsfertig sein. Im oberen Stockwerk sind zwei Wohnungen geplant und im Erdgeschoss eine Begegnungsstätte. Doch nun wurde von einem Holzsachverständigen Pilz- und Insektenbefall in den Balken entdeckt.

 

Und als ob dies nicht schon genug wäre, hat ein Restaurator festgestellt, dass in den 50er Jahren bauliche Veränderungen am Dachgebälk vorgenommen wurden. Deswegen wurden die Sanierungsarbeiten vorläufig eingestellt und Gutachter zu Rate gezogen. Diese haben aber laut dem Bürgermeister Thomas Fritsch nun festgestellt, dass „das Ganze nicht so tragisch“ sei.

Im Mai gibt es Klarheit

Bis Anfang Mai solle eine Schätzung darüber vorliegen, welche Kosten die Beseitigung dieser Schäden voraussichtlich verursachen werde. Dann will der Bürgermeister mit dem Gemeinderat eine Begehung vor Ort machen. „Ich lade Sie zu einer Gruselstunde ein“, sagte er augenzwinkernd. Erst in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung soll entschieden werden, wie es im Alten Rathaus weitergeht. „Können wir überhaupt noch zurück?“ fragte Gemeinderat Normann Freiherr von Gaisberg-Schöckingen. „Wir müssen die Mehrkosten abwarten“, antwortete der Bürgermeister. Bis jetzt seien etwa 30 000 bis 40 000 Euro für Sicherungsmaßnahmen an dem alten Haus ausgegeben worden. Je nach Umfang der Mehrkosten werde er einen neuen Zeitplan in Auftrag geben oder der Gemeinderat müsse über das weitere Vorgehen beraten, sagte Bürgermeister Thomas Fritsch.

Das Areal wird besenrein übergeben

Durch die Verzögerung beim Alten Rathaus ergibt sich nun auch eine veränderte Situation bei dem zweiten Projekt, das sich am Marktplatz derzeit noch in der Warteschleife befindet. Eigentlich sollten die beiden benachbarten Gebäude Pforzheimer Straße 3 und 5 von der Gemeinde erst abgerissen werden, wenn das Alte Rathaus saniert ist, um nur eine Baustelle im Ortskern zu haben. Doch nun soll dieses vorgezogen werden, damit der Investor Markus Mönch, der die dann frei werdende Fläche bebauen will, bald mit seinem Bauprojekt starten kann.

Deshalb stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zu, den Abbruch der beiden alten Häuser vorzuziehen, um das Areal „besenrein zu übergeben“, wie Fritsch sagte. Weil die Fläche im Sanierungsgebiet liegt, erhalte die Gemeinde hier eine hundertprozentige Förderung. Außerdem soll das Grundstück Bauvorhaben „Mönch“ nun an den Investor verkauft werden, damit das Projekt bald starten kann.