Die Gemeinde am Grenzbach hat mehr als fünf Millionen Euro auf der hohen Kante und ist schuldenfrei – noch.

Mönsheim - Mit einer guten Nachricht beginnt der Mönsheimer Kämmerer Andreas Scheytt seinen Bericht zum Haushalt 2015. Ende Januar seien noch Gewerbesteuerbescheide eingegangen und hätten die Einnahmen hier auf 1,85 Millionen Euro ansteigen lassen, berichtete Scheytt im Gemeinderat. Neben stagnierenden Einnahmen aus der Einkommenssteuer ist die Gewerbesteuer erstmals seit 2012 wieder angestiegen. Allerdings muss Mönsheim dem Nachbarn Friolzheim davon einen Spitzenbetrag überweisen, weil etliche Firmen ihren Sitz im interkommunalen Gewerbepark Heckengäu haben. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt liegt daher mit 56 000 Euro weit unter den Vorjahren und hohe Investitionen stehen an. Um sie zu stemmen, muss der Rücklage erneut ein Millionenbetrag entnommen werden. Vor allem der Umbau der Pforzheimer Straße mit der Neugestaltung der Ortsmitte schlägt hier kräftig zu Buche.

 

Mönsheim ist quasi schuldenfrei. Die letzten 185 000 Euro im Haushalt sollen noch in diesem Jahr zurückgezahlt werden. Zudem hat die Heckengäu-Gemeinde rund 5,5 Millionen Euro auf der hohen Kante. Doch das Geld in der allgemeinen Rücklage wird in den kommenden Jahren deutlich weniger werden. Wie bereits 2014 ist in diesem Jahr erneut eine Entnahme aus der Rücklage von rund 1,5 Millionen Euro eingeplant, damit die großen Vorhaben bezahlt werden können. Die Rücklage schrumpft auf 3,9 Millionen.

Auch in den kommenden Jahren stehen weitere hohe Investitionen an. An die vier Millionen Euro könnte die Umsetzung der Maßnahmen für den Hochwasserschutz verschlingen, und die geplante Mensa für den Ganztagesbetrieb der Schule kostet mehr als eine halbe Million Euro. Die Finanzierung soll über Kredite erfolgen.

In seiner Finanzplanung rechnet der Kämmerer mit einem anwachsenden Steueraufkommen, plant für die kommenden Jahre aber weitere Rücklagenentnahmen. Bis 2018 soll die Rücklage auf rund 1,8 Millionen Euro schrumpfen. In diesem Jahr hat Mönsheim Investitionen von rund 2,1 Millionen Euro geplant. Das größte Vorhaben ist die Umgestaltung der Pforzheimer Straße und der Ortsmitte mit rund 790 000 Euro. Die Sanierung der maroden Elektrik der Schule kostet weitere 390 000 Euro und für kleinere Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind 200 000 Euro eingeplant. Hinzu kommen Kapitalumlagen an die Zweckverbände, Grundstückserwerbe, Planungskosten für den Umbau „Altes Rathaus“ und ein Radweg hinauf zum Gödelmann.

Bereits Ende Januar hatten die Gemeinderäte den Haushaltsentwurf ausgiebig erörtert und so fiel die Diskussion am Donnerstag eher kurz aus. Die in diesem Jahr eingeplanten 200 000 Euro für den Hochwasserschutz seien für die Planung der Maßnahmen am Paulinensee (wir berichteten) und kleinere Arbeiten im Bereich des Freibads vorgesehen, berichtete der Bürgermeister Thomas Fritsch. „Uns interessiert die Prioritätenliste für den Hochwasserschutz. Die kleinen Maßnahmen müssen wir schnell umsetzten“, hakte der Gemeinderat Hans Kuhnle (BLM) ein.

Zudem forderte Kuhnle eine Analyse der Feld- und Spazierwege, die teilweise in einem maroden Zustand seien, und die Kostenermittlung für einen Radwegeanschluss zum Gödelmann II und zur Sporthalle. Sein Fraktionskollege Joachim Baumgärtner hingegen regte zur Kosteneinsparung an, die Ein- und Abschaltzitpunkte der Straßenbeleuchtung zu überprüfen. Manche Kommunen würden die Beleuchtung in der Nacht für mehrere Stunden ganz abschalten, so Baumgärtner, man solle sich hier langsam herantasten. Die Haushaltssatzung wurde einstimmig beschlossen.