Die Planungen für die Neugestaltung der Ortsmitte werden konkret, im Jahr 2015 soll es losgehen.

Mönsheim - Auf die gute Nachricht folgt der Wermutstropfen: Die Planungen für die Neugestaltung der Mönsheimer Ortsmitte sind zwar schon weit fortgeschritten. Im März 2015 sollen die Bauarbeiten beginnen. Doch dafür muss die Hauptverkehrsader, die Pforzheimer Straße, gesperrt werden. Und zwar für bis zu neun Monate. Was genau sich rund um die Ortsmitte tun soll, haben die Planer kürzlich im Gemeinderat vorgestellt.

 

Eine moderne Bank, ein Blumenbeet und Bäume vor dem Rathauseingang – im Rat fanden diese Ideen allgemeinen Anklang. Ebenso der durchgängig zwei Meter breite Gehweg auf der Nordseite der künftig nur noch sechs Meter breiten Pforzheimer Straße und ein Fußgängerüberweg mit Ampelanlage. Eine großzügig geplante Bushaltestelle vor dem Rathaus wurde hingegen kritisch hinterfragt und soll nun etwas kleiner geplant werden.

Die provisorische Haltestelle vor der Alten Kelter an der Pforzheimer Straße soll zu einer „richtigen“ Bushaltestelle umgebaut werden. Ein geplantes Hochbord, ein erhöhter Bordstein zum bequemen Ein- und Aussteigen, könne der Bus dann aber künftig nicht mehr überfahren, teilte der Planer Bernhard Fortanier vom Ingenieurbüro Kirn aus Pforzheim mit. Damit auch 18 Meter lange sogenannte Gelenkbusse einfahren könnten, müsse die Haltebucht mindestens 45 Meter lang sein. Den Plänen zufolge würde sie auf Höhe des Rathauses beginnen, über die Einmündung der Schulstraße verlaufen und dann am heutigen Provisorium enden.

Bus soll nicht auf der Straße halten

Das sei viel zu groß, argumentierten die Räte. „Ob wir damit glücklich werden, das ist die Frage. Wir verschenken damit sehr viel Platz“, warf Joachim Baumgärtner von der Bürgerliste (BLM) ein. Auch die Verkehrsbehörde, von der die Vorgabe kam, müsse hier neu planen. Baumgärtner schlug vor, ganz auf eine Haltebucht zu verzichten und den Bus auf der Straße halten zu lassen.

Der Vorschlag, der im Übrigen später vom Gremium abgelehnt wurde, gefiel Kornelia Stahl von den Freien Wählern überhaupt nicht. „Die Autofahrer verhalten sich zum Teil rücksichtslos. Die Bushaltestelle ist zwar etwas groß und lang geraten, aber ich finde sie in Ordnung, wie sie ist“, sagte Stahl. Der BLM-Rat Hans Kuhnle meinte: „Wenn ich mir das hier anschaue, da gehen ja zweieinhalb Busse rein. Die ist viel zu üppig. Wir müssen hier dringend noch einmal umplanen.“ Das fand auch der Freie Wähler-Rat Walter Knapp und brachte die Ratsmeinung auf den Punkt: „Alle sind hier der Meinung, dass dieser angedachte Busbahnhof nicht gerade zur Verschönerung unseres Ortsbildes beiträgt.“

Der Bürgermeister Thomas Fritsch verstand derweil die Welt nicht mehr. „Wir haben darüber doch schon oft diskutiert“, sagte er leicht erregt. „Und nun noch einmal in aller Gelassenheit: die Planung, die Sie hier sehen, haben Sie schon mehrmals gesehen.“ Der Planer Fortanier merkte an, dass man zwar optimieren und den Bus über den Bordstein fahren lassen könne. Das allerdings würde das Ein- und Aussteigen schwieriger machen, betonte er. Jetzt wird neu geplant, erst nach der Einmündung der Schulstraße soll das Hochbord zum Einsatz kommen.

Neue Fahrbahndecke in der Pforzheimer Straße

Und die Pforzheimer Straße? Die bekommt eine neue Asphaltdecke. Akzente setzt ein farblich gestaltetes Betonpflaster des Gehwegs, beginnend an der Einmündung Bachstraße bis zum Ende Pforzheimer Straße. Die breite Einmündung in die Schulstraße soll sich zum Marktplatz und zum Rathausvorplatz hin großzügig öffnen und ein zum Ensemble passendes Granitpflaster erhalten.

Nach den Planungen der Landschaftsarchitektin Dagmar Hedder aus Tübingen soll der Bereich verkehrsberuhigt und gegenüber dem Rathauseingang mit einer modernen, langen Sitzbank, die von Bäumen und einem Pflanzbeet umsäumt wird, aufgewertet werden. Zusätzliche Parkplätze sind nicht vorgesehen.