Der neue Bedarfsplan 2021 für die Brandschützer weist Mängel am Gerätehaus und im Fahrzeugpark aus. Die Gemeinde investiert noch in diesem Jahr 377 000 Euro.

Mönsheim - Als 1882 die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Mönsheim gegründet wurde, konnte sich sicherlich niemand vorstellen, mit welchen technischen Mitteln und mit welch moderner Ausrüstung die Kameradinnen und Kammeraden heute ihre Einsätze bewältigen.“ Die Zeilen stammen aus der Feder des Mönsheimer Feuerwehrkommandanten Oliver Pfrommer und zieren das Vorwort des in zweijähriger Arbeit neu erstellten Feuerwehrbedarfsplans der Gemeinde. 133 Seiten stark, wurde das umfangreiche Werk jetzt im Gemeinderat beschlossen und gilt bis in das Jahr 2021.

 

„Der Bedarfsplan, den wir heute beschließen, ist quasi ein Leitfaden für das, was für die Feuerwehr in den nächsten Jahren notwendig wird und umgesetzt werden sollte“, erklärte Bürgermeister Thomas Fritsch. Neben rechtlichen Grundlagen, Vorschriften, Zahlen, Daten und Fakten zum Einsatzgebiet und der Wehr selbst, zeigt der Feuerwehrbedarfsplan auch Mängel und deren Dringlichkeit auf. Weil der Entwurf des Plans schon Mitte Januar zwischen dem Kreisbrandmeister Christian Spielvogel, dem Kommandanten Pfrommer, dem Bürgermeister und den Gemeinderäten bei einem Vor-Ort-Termin im Feuerwehrgerätehaus ausgiebig diskutiert wurde, hatte der Gemeinderat den dringlichsten Punkt im Plan, die Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeuges (TLF), bereits Anfang Februar beschlossen. Das älteste TLF der Mönsheimer Wehr, das 1982 angeschafft wurde und eine Besatzung von sechs Feuerwehrleuten und im Tank rund 2500 Liter Wasser zum Einsatzort transportieren kann, weist nach einem Bericht der Wehr deutliche Mängel auf. Höhepunkt sei der Ausfall der Bremsanlage bei der Rückfahrt von einem Einsatz gewesen, lässt sich dem Bedarfsplan entnehmen. Für das neue Hilfelöschfahrzeug (HLF 10), das noch dieses Jahr geordert werden soll, sind im aktuellen Haushalt 300 000 Euro eingeplant.

Schimmel an der Einsatzkleidung

Auch am Feuerwehrhaus weist der Bedarfsplan Mängel aus. So funktioniere die vorhandene Notstromversorgung aufgrund akuter Mängel an der Gebäudeelektrik nicht. Durch eine unzureichende Lüftung komme es im Bereich der Umkleiden- und Lagerräume zu Schimmelbefall an der Einsatzkleidung. Viele weitere Punkte, die im Argen liegen, weist der Plan aus. Die dringlichsten sollen noch in diesem Jahr beseitigt werden. So sind Sanierungsarbeiten ebenso vorgesehen wie eine Notstromeinspeisung im Feuerwehrgerätehaus, die jedoch erst noch geschaffen werden muss. Für deren Planung soll jetzt ein Fachingenieur beauftragt werden. Dafür und für kleinere Maßnahmen und Anschaffungen wie Gaswarn- und Atemschutzgeräte, digitale Meldeempfänger oder weitere Rollcontainer sind im Haushalt bislang 77 000 Euro eingeplant. Auch die Tagesverfügbarkeit der Wehr ist ein Thema. Derzeit verfügt die Feuerwehr über 45 Mann in der Einsatzabteilung und 13 in der Jugendfeuerwehr. „Es ist wichtig, die Manpower der Feuerwehr zu erhalten“, merkte Gemeinderat Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) an. Da sei es ein sehr wichtiger Aspekt, dass die Feuerwehr jetzt an die Schulen gehen wolle, um dort Nachwuchs zu werben.