Beim Markt der Möglichkeiten lernen Neubürger Ehrenamtliche aus fünf Ortsteilen kennen.

Weil der Stadt - Weil der Stadt ist ein wahres Paradies für Vereine, mehr als 130 sind in der Stadt mit knapp 20 000 Einwohnern aktiv. Einen Überblick über das große Angebot der Ehrenamtlichen konnten sich die Besucher am Wochenende beim Markt der Möglichkeiten verschaffen. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Messe, organisiert von der Fachstelle für Bürgerschaftliches Engagement zusammen mit dem Amt für Jugend und Soziales, können Neubürger und interessierte „Alt-Bürger“ die Vereine der Stadt kennenlernen.

 

Ehrenamt hat eine lange Tradition

130 Vereine – das ist eine ungewöhnlich hohe Zahl im Vergleich zu den Nachbargemeinden. Warum das so ist, vermag niemand so genau sagen. Bürgermeister Thilo Schreiber jedenfalls ist sich sicher: „Das ehrenamtliche Engagement ist hier in der Stadt einfach besonders groß.“ Lachend schränkt er ein: „Aber natürlich findet jeder Schultes, dass seine Stadt die beste ist.“ Schreiber erläutert: Mit zu der großen Zahl beitragen würde sicher auch die Mehrfachstruktur der Stadt, die fünf Ortsteile Hausen, Merklingen, Münklingen, Schafhausen und die Stadt selber würden natürlich eine Dopplung einiger Vereine hervorrufen. „Wir haben schon alleine fünf Turnvereine“, konstatiert der Bürgermeister. Nichtsdestotrotz sei die Zahl hoch, stimmt auch Tanja Kübler vom Amt für Jugend und Soziales ihrem Bürgermeister zu. „Ehrenamtliches Engagement hat in Weil der Stadt schon lange Tradition“, stellt die Amtsleiterin fest. Ein möglicher Grund könnte auch sein, dass die Stadt versuche, die Angebote und Möglichkeiten für die Vereine so zu schaffen, dass diese bestmöglich arbeiten und sich entfalten können.

46 Vereine waren dem Ruf der Stadt gefolgt und präsentierten sich und ihre Arbeit in der Stadthalle. Knapp 2400 Neubürger wurden persönlich per Brief eingeladen, sich das bunte Weil der Städter Vereinsleben anzuschauen und sich so schnell zu integrieren und heimisch zu fühlen. Ein buntes Potpourri aus unterschiedlichsten Gruppen lud zum Bummeln, Austauschen und Kennenlernen ein. Die neuapostolische Kirchengemeinde hatte ihren Stand neben dem Ortsverband der SPD, die Abteilung Frauenfitness der Sportvereinigung Weil der Stadt stand neben der Chorvereinigung.

Vereine treten in Dialog

Bürgermeister Schreiber kennt die meisten Verantwortlichen mit Namen, beim kurzen Spaziergang über den Markt wird er von allen Seiten freundlich und herzlich begrüßt. „Wir helfen uns hier alle gegenseitig“, betont er erneut. „Die Vereine wissen, dass sie sich jederzeit an uns wenden können“, wenn sie bei der Umsetzung ihrer Projekte Hilfe brauchen. Natürlich darf aber auch die Bedeutung der Vereine für das städtische Leben nicht vergessen werden: So trägt etwa der Förderverein der Sozialstation Weil der Stadt zu großen Teilen dazu bei, dass pflegebedürftige Menschen in allen Ortsteilen optimal versorgt werden können. Auch die Kinder- und Jugendstiftung Weil der Stadt ist aus dem städtischen Leben nicht wegzudenken. Jutta Ulmer-Straub vom Stiftungsvorstand erklärt: „Bei uns können sich Schulen, Vereine und Jugendgruppen melden und für Projekte eine Unterstützung beantragen.“ Von diesem Geben und Nehmen profitieren Stadt und Vereine zu gleichen Teilen.

Auf dem Markt der Möglichkeiten am Samstag stellten sich daher nicht nur die Vereine den Neubürgern vor. Tanja Kübler erläutert: „Wir möchten mit diesem Angebot den Vereinen auch die Möglichkeit geben, gegenseitig in Dialog miteinander zu treten und vielleicht zu sehen, wo zusammengearbeitet werden kann. Dafür bieten wir mit dem Markt der Möglichkeiten gerne die Infrastruktur.“