Bei der anderthalbstündigen Rundfahrt macht die Radl-Gruppe auf fehlende oder falsche Markierungen aufmerksam etwa in der Leonberger Straße, auf zu schmale Radstreifen oder Übergänge, auf den unübersichtlichen und verwirrenden Schilderwald etwa an der Kreuzung Römer- und Neuköllner Straße. „Ein ordentlich ausgeschilderter Weg sorgt für Sicherheit und zwar bei allen Teilnehmern“, betont Sebastian Werbke.

 

Vom Radwegekonzept spricht keiner mehr

Daneben mahnt die Agenda-Gruppe auch an, das 2013 vom Gemeinderat einstimmig verabschiedete Radwegekonzept endlich umzusetzen. In den vergangenen Jahren sei dahingehend gar nichts mehr passiert. Ein Beispiel wird in der Brennerstraße angesteuert, die so genannte Geze-Kreuzung. „Hier wurde die Markierung eines Radstreifens beschlossen, sogar mit höchster Priorität“, berichtet Werbke. Auch die Kreuzungssituation ist alles andere als radfreundlich und übersichtlich. „Geze ist hier ein großer Arbeitgeber. Dazu will die Firma Bosch ausbauen und hat ein Dienstfahrrad-Programm. Und es ist eine wichtige Verbindung aus dem Ezach in die Innenstadt“, nennt der Tourenleiter wichtige Gründe.

Im Kommunalwahlkampf zum Thema machen

Für die Zukunft gibt es genug zu tun. Kommunalpolitisch sei das Thema Radverkehr in den vergangenen Jahren gar nicht mehr behandelt worden, nachdem der Gemeinderat mehrfach Projekte blockiert hatte. „Jetzt, wo die Parteien und Listen ihre Programme schreiben, wollten wir die Problemstellen ins Bewusstsein rufen“, sagt Radl-Mitglied Werbke mit Blick auf die Kommunalwahl im Mai 2019. Reine Verschönerungsmaßnahmen wie neue Radständer reichten da nicht aus.

Fahrradklima: Noch bis Ende November kann die Situation in Leonberg, aber auch in Rutesheim, beim Fahrradklima-Test des ADFC beurteilt werden. Dabei sind 32 Fragen zu beantworten, entweder im Internet auf der Seite www.fahrradklima-test.de oder über einen Fragebogen, den es im Rathaus gibt.