Die Steine sind da, doch die Firma ist plötzlich weg. Die Höhe an der Haltestelle wird korrigiert.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Eigentlich war das Ende der Sommerferien anvisiert. Dann die Herbstferien. Neuer Termin ist der letzte Arbeitstag Bernhard Schulers. Doch ob am 30. November der Rathausvorplatz wirklich komplett fertig ist, das vermag im Tiefbauamt keiner verbindlich sagen.

 

Dabei liegt es nicht an den städtischen Planern, dass immer noch ein Teil der Steine vor dem Neubau fehlt. „Es war alles vergeben und abgestimmt“, berichtet der Tiefbauamtsleiter Roger Roth. „Doch bei den Arbeiten im Sommer gab es mehr Verschnitt als gedacht.“ Die Folge: Für die letzten Quadratmeter gab es kein Material.

Keiner geht ans Telefon

Neue Steine wurde bestellt und im Oktober geliefert. Doch die lagern seither unbenutzt hinter dem Rathaus. Denn der Subunternehmer, der die letzten Pflastersteine hätte verlegen sollen, war plötzlich von der Bildfläche verschwunden. „Niemand ging mehr ans Telefon, weder ans Handy, noch ans Festnetz“, schildert Roth.

Nun ist der Tiefbauamtschef verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Unternehmen: „Man kriegt ganz schwer eine Firma, wenn es nur 150 Quadratmeter zu verlegen gibt“. Aber er bleibt optimistisch.

Kritik vom Grünen-Stadtrat Werbke

„Ist das Pflaster fertig, wird natürlich auch das Blindenleitsystem vollendet“, versichert Klaus Brenner. Der Baubürgermeister reagiert auf eine Kritik des Grünen-Stadtrats Sebastian Werbke. Der hatte jüngst im Gemeinderat bemängelt , dass die geriffelten Markierungen für Blinde und Sehbehinderte im Boden des Rathaus-Vorplatzes plötzlich im Nichts enden würden.

„Natürlich hören wir nicht einfach irgendwo auf. Das macht doch überhaupt keinen Sinn“, zeigt Brenner kein Verständnis für die Grünen-Attacke. Aber um es zu vollenden, müssten alle Platten liegen.

Auch Werbkes zweiter Kritikpunkt werde behoben, versprechen Brenner und Roth. Der Grüne hatte beklagt, dass die neue Bushaltestelle am Rathaus für behindertengerechte Rampen nicht passe würde.

Überhang wird abgefräst

„Der Asphalt ist in der Tat zwei Zentimeter zu hoch“, bestätigt der Tiefbauamtsleiter. „Das kann bei Arbeiten schon mal vorkommen.“ Der überstehende Teil werde nun abgefräst, dann stimme es wieder.

Der Vorplatz ist der letzte Teil des Neubaus. Im Boden sprudelt ein Brunnen. Die Linde in der Platzmitte hat der Obst- Garten- und Weinbauverein gespendet.