CDU-Chef kritisiert ursprüngliche Maaßen-Beförderung und erhofft vom Sturz Kauders in der Bundestagsfraktion positive Effekte.

Leonberg - Nicht wirklich überrascht ist der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Oliver Zander, vom Machtwechsel in der Bundestagsfraktion der Union. Dort wurde der langjährige Chef Volker Kauder am Dienstagnachmittag abgewählt. Sein Herausforderer Ralph Brinkhaus bekam überraschend eine knappe Mehrheit.

 

„Ich war vor einigen Tagen in Berlin. Dort wurde mir berichtet, dass die Bewerbungsrede von Brinkhaus großen Applaus bekommen hatte“, sagte Oliver Zander am Dienstagabend auf Anfrage unserer Zeitung. „Daher musste man Kauders Abwahl ernsthaft in Betracht ziehen.“

Der Leonberger CDU-Chef gewinnt dem Sturz des Merkel-Vertrauten vor allem positive Aspekte ab: „Das ist ein gutes Signal für dringend notwendige Veränderungen. Nach den Turbulenzen um Maaßen musste sich unbedingt etwas tun.“

Dass der geschasste Chef des Verfassungsschutzes zum Staatssekretär befördert werden sollte, ist für Zander weiterhin unverständlich: „Es ist den Bürgern nicht vermittelbar, dass jemand mit so viel Geld hochgelobt wird, das dem Monatsgehalt zahlreicher Normalverdiener entspricht.“ Nach der „dringend notwendigen Korrektur“ der Beförderung und der Wahl von Brinkhaus, setzt der Leonberger Stadtrat jetzt auf eine andere Politik in Berlin.