Der Morgen des Dreikönigtags beginnt nicht gut für die Anwohner der Straße „Am Wengert“. Um Viertel vor Acht werden viele durch beißenden Brandgeruch geweckt: Ein ganzes Haus steht in Flammen.

Leonberg - Der Morgen des Dreikönigtags beginnt nicht gut für die Anwohner der Straße „Am Wengert“. Um Viertel vor Acht werden viele durch beißenden Brandgeruch geweckt. Ein Haus in der Nachbarschaft dieser schmucken Wohngegend mit weitem Panoramablick ins Strohgäu steht in Flammen. Was die besorgten Nachbarn zu diesem Zeitpunkt nicht wissen: eine 79-jährige Bewohnerin bekommt das Feuer nicht mit und erstickt an den giftigen Dämpfen.

 

Bei Polizei und Feuerwehr gehen mehrere Notrufe ein. Schon nach wenigen Minuten ist die Feuerwehr Leonberg mit 59 Einsatzkräften und zehn Wagen vor Ort. Die Wehr aus der Nachbarstadt Gerlingen rückt mit 19 Leuten und fünf Fahrzeugen an. Der Rettungsdienst vom Roten Kreuz kommt mit 32 Frauen und Männern auf zehn Fahrzeugen. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind ebenfalls an den Nordhang des Engelbergs geeilt. Das Leonberger THW hilft bei der Sicherung des Hauses.

Erdgeschoss steht in Flammen

Den Rettern bietet sich ein schreckliches Bild. Das ganze Erdgeschoss steht in Flammen. Der Einsatzleiter Marcus Kucher schickt seine Leute mit schwerem Atemschutzgerät auf die Suche nach Menschen. Ein 82-Jähriger hat sich gerade noch rechtzeitig ins Freie gerettet.

Mit Leitern dringen die Retter über den Balkon ins Schlafzimmer in der ersten Etage ein. Doch für die 79-jährige Ehefrau, die sich im Schlafzimmer aufgehalten hat, kommt jede Hilfe zu spät. Die Wiederbelebungsversuche der Notärtin sind vergebens. Die Frau ist tot. Der Ehemann kommt mit einer Rauchvergiftung zur Behandlung ins Krankenhaus. Ein Feuerwehrmann erleidet leichte Verletzungen .

Das zweigeschossige Haus ist stark beschädigt. Wände sind verrußt, Scheiben geborsten oder geplatzt. Durch die Fenster bietet sich ein bizarres Bild einer gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre, die vor wenigen Stunden hier geherrscht hat.

Schaden: Eine halbe Million Euro

Mit einer Drehleiter besprühen die Einsatzkräfte das Dach noch bis in die Mittagsstunden mit Wasser. Ziegel werden ausgebrochen. Die Gefahr, dass sich im Dachstuhl noch Glutnester befinden, ist zu groß. Das Haus, das sieht Einsatzleiter Marcus Kucher auf einen Blick, ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Der Gesamtschaden beträgt nach ersten Schätzungen 500 000 Euro. Durch die beengten Straßenverhältnisse in Halbhöhenlage haben es die Feuerwehrleute besonders schwer. Nur mit dem Drehleiterwagen und einem anderen Rettungsfahrzeug können sie direkt an Haus. Die anderen Wagen werden in Nischen postiert. Für den Privatverkehr wird die Straße während des Einsatzes gesperrt.

Erst als die Feuerwehrleute das Haus abgesichert haben, können die Brandspezialisten des Leonberger Kriminaldauerdienstes in Haus. Sie müssen die Brandursache ermitteln. Bis zum Abend liegt noch kein Ergebnis vor.

Einen Rauchmelder hat es nach ersten Erkenntnissen im Schlafzimmer nicht gegeben. „Sonst wäre das vielleicht besser ausgegangen“, sagt der Einsatzleiter. Die Feuerwehr Leonberg wirbt seit Langem für die Ausstattung mit Rauchmeldern,