Nach dem Hangrutsch auf der anderen Talseite könnte die Sanierung dort aufs Jahr 2017 vorgezogen werden.

Leonberg - Das Höfinger Täle ist sprichwörtlich ein Tal des Jammers. Hoch nach Höfingen reiht sich ein Schlagloch an das nächste. Seit Jahren wird hier nur Flickschusterei betrieben. Auf der anderen Seite, Richtung Haldengebiet, sieht die Straße nur minimal besser aus.

 

Dazu gesellte sich nach den Starkregen im Juni noch ein Hangrutsch, weshalb die Landesstraße mit der Nummer 1136 an einer Stelle nur einseitig befahrbar ist. Eine Ampel regelt dort nun den Verkehr. Der Berufsverkehr allein reicht aus, um dort für Staus zu sorgen. Die Baustellensituation rings ums Leonberger Dreieck und der daraus resultierende Ausweichverkehr verstärken dies aber noch mehr.

Es scheitert nicht am Geld

Hoffnungen auf eine kurzfristige Verbesserung gibt es immer noch nicht. „Das Regierungspräsidium ist auch in vielen anderen Orten gefragt nach dem Hochwasser im Juni“, erklärt Oberbürgermeister Bernhard Schuler. Weil es sich um eine Landesstraße handelt, ist das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart zuständig, übrigens auch für den Schlossberg. Die Kosten seien nicht das Problem, sagt Schuler. Das Land hat nach den teilweise verheerenden Schäden zusätzliche Gelder locker gemacht. „Das RP hat aber nur eine begrenzte Zahl an Mitarbeitern für diesen Bereich“, sagt Schuler. Diese müssten die Problemstellen begutachten und Lösungen ausarbeiten. „Die Auftragsbücher in der Baubranche sind auch nicht gerade leer“, merkt der Oberbürgermeister an.

Erst am Donnerstag traf er mit Vertretern des Regierungspräsidium zusammen, um über das Höfinger Tal zu sprechen. Dabei könnte es nun eine ganz neue Variante geben, über die aber frühestens Mitte September entschieden wird. „Zunächst war angedacht, im kommenden Jahr den Schlossberg zu sanieren und im Folgejahr auf die andere Seite der Glems zu ziehen. Das könnte man jetzt tauschen“, erklärt Bernhard Schuler.

Sehnsüchtig erwartetes Projekt

Bei dieser Variante würde der Schlossberg erst 2018 grundlegend erneuert – ein Projekt, auf dass die Höfinger und auch viele Pendler seit Jahren sehnsüchtig warten. Erst Anfang des Jahres hatte es überraschend eine Förderzusage für das Jahr 2017 gegeben. Zuvor war ein Termin nicht vor 2019 in Aussicht gestellt worden, da das Projekt bis dahin auf der Dringlichkeitsliste nicht sehr weit oben gestanden hatte.

Ob diese Variante tatsächlich zum Tragen kommt, werde derzeit geklärt. „Man muss jetzt erst einmal prüfen, was nötig ist und was geologisch und rechtlich möglich ist“, meint der Oberbürgermeister. Je nachdem, wie umfangreich die Sanierung der östlichen Talseite ausfällt, ist auch eine längere Planung nötig. Außerdem müsse besprochen werden, ob dann auch die Sanierung der Pforzheimer Straße mit dem Schlossberg verschoben wird. Um mehr Förderung zu erhalten, waren beide Vorhaben zu einem Paket verbunden worden.

Zugang zum Tal muss gewährleistet sein

Klar sei aber in jedem Fall, dass nicht beide Seiten des Höfinger Tals gleichzeitig repariert werden können. „Die Zufahrt zum Tal muss gewährleistet bleiben“, bekräftigt der Schultes. „Man muss hier sorgfältig arbeiten und alles sauber prüfen, damit am Ende auch etwas Habhaftes dabei herauskommt“, sagt Bernhard Schuler, der die Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium lobt. Am Ende liegt die Entscheidungs- und Finanzierungshoheit eben beim RP. Mitte September wollen beide dann die Ergebnisse der Prüfung besprechen. Eine Entscheidung soll noch im Herbst fallen, um die Arbeiten auch rechtzeitig ausschreiben zu können. Egal, welche Talseite nun zuerst drankommt.