Kaum ist der sogenannte Flüsterasphalt auf der A 8 zwischen Leonberg und Heimsheim an einigen Stellen repariert, geht es an anderen Stellen wieder los. Der großporige Belag ist anfällig für Wasser und Frost.

Leonberg – Kaum ist der sogenannte Flüsterasphalt auf der A 8 zwischen Leonberg und Heimsheim an einigen Stellen repariert, geht es an anderen Stellen wieder los. „Bei der Auffahrt Leonberg-West in Fahrtrichtung Karlsruhe sind unerwartet schwere Straßenschäden im offenporigen Asphalt aufgetreten,“ meldet das Regierungspräsidium Stuttgart. In einem ersten Schritt seien die Schadstellen zwar geflickt und die Straße in einen verkehrssicherer Zustand gebracht worden. Doch das sei nur provisorisch, denn die Fahrbahn müsse fachkundig saniert werden. „Die Arbeiten müssen noch vor dem Winter stattfinden“, sagt ein Sprecher der Behörde. Werde das verschoben, müsse mit einer Verschlechterung der Straße durch eindringendes Wasser und Frost gerechnet werden.

 

Am Montag, 3. November, geht es los. Damit die Auffahrt in Richtung Karlsruhe weiter in Betrieb bleiben kann, wird der rechte Fahrstreifen genutzt, um Platz für einen provisorischen Beschleunigungsstreifen zu schaffen. Dann stehen den Autofahrer lediglich zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Die Arbeiten sollen bis Freitag, 7. November, erledigt sein. Eingerichtet wird die Baustelle am Montagmorgen um 10 Uhr. Freie Fahrt ist wieder von Freitag, 7. November, 12 Uhr an angesagt. Insgesamt kosten den Bund diese Arbeiten etwa 70 000 Euro. Bereits vor einem Monat hat das Regierungspräsidium für den Bund den Flüsterasphalt auf der A 8 für fast eine Million Euro sanieren lassen.

Mit dem Flüsterasphalt, dem offenporigen Asphalt, ist das so eine Sache. Der mindert zwar die Abrollgeräusche der Autos, doch seine großen Poren machen ihn anfällig gegen Wasser und Frost. Hinzu kommt, dass der offenporige Asphaltbelag für Steigungs- und Kurvenstrecken häufig nicht so standfest ist wie ein herkömmlicher Asphaltbelag. „Dieser Belag ist somit ein Kompromiss zugunsten der Lärmminderung und zulasten der Dauerhaftigkeit“, formuliert es eine Sprecherin des Regierungspräsidiums. Der offenporige Asphalt verbleibe in vielen Fällen, in denen auf andere Weise kein Lärmschutz möglich sei, die einzige Alternative. Zwar gebe es bereits andere Mischungen, aber für die liegen noch keine rechtlich verbindlichen Werte vor, wie stark sie dem Lärm mindern.

Dass der offenporige Asphalt eine geringere Lebensdauer als üblicher Straßenbelag hat, habe man schon bei der Fertigstellung des sechsspurigen Ausbaus der A 8 zwischen Leonberg und Heimsheim gewusst, so die Behördensprecherin. Nach den Erkenntnissen der Bundesanstalt für Straßenwesen ist man davon ausgegangen, dass dieser Belag lärmtechnisch mindestens acht Jahre lang wirksam ist. „Demzufolge ist – abhängig von der tatsächlichen Liegedauer des offenporigen Asphaltbelags auf der Strecke zwischen Leonberg und Heimsheim – sowieso vom Jahr 2016 an mit einer grundlegenden Sanierung zu rechnen. Derzeit wird lediglich punktuell saniert“, so die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums. Der sechsstreifige Ausbau der A 8 zischen Leonberg und Heimsheim, der 2008 beendet wurde, kostete seinerzeit rund 100 Millionen Euro.