Voll ist sie, die Leonberger Stadthalle. Voller Erwartung blicken die vielen kleinen Kinderaugen gebannt auf die Bühne. Der Vorhang öffnet sich und ein wohliges Lächeln huscht über die zarten Kindergesichter. Da ist sie – die kleine Meerjungfrau.

Leonberg - Voll ist sie, die Leonberger Stadthalle. Bis auf den letzten Platz gefüllt. Voller Erwartung blicken die vielen kleinen Kinderaugen gebannt auf die Bühne. Der Vorhang öffnet sich und ein wohliges Lächeln huscht über die zarten Kindergesichter. Da ist sie – die kleine Meerjungfrau. Mit ihren blonden, langen Haaren wirkt sie ganz unschuldig, angefüllt mit reiner Liebe. Ihr blaues Kleid reicht bis zum Boden hinab und ihr silberner Fischschwanz funkelt mit den Kinderaugen scheinbar um die Wette. Leah Bukatsch verkörpert die kleine Meerjungfrau und man möchte glauben, genau so sehen Meerjungfrauen aus. Wäre sie wirklich eine von ihnen, würde sie wohl allen Seemännern den Kopf verdrehen. Auch ihre klare, liebliche Stimme zieht den Zuhörer in den Bann. „Ach Mensch – dieses Leben ist so komisch, dieses Leben ist chaotisch, dieses Leben ist so schön“, singt sie zart.

 

So ist es auch genau diese liebliche Frauenstimme, die den Prinzen (Brix Schaumburg) mitten ins Herz trifft. Sieht der gestrandete Prinz seine Meerjungfrau auch nur für ein paar Sekunden, lauscht ihr unbewusst und ist ihr doch sogleich verfallen.

Wirklich herzergreifend die Geschichte, die das Theater Liberi da auf die Bühne der Stadthalle bringt. Doch nicht so für den König der Meere (Dominik Müller). Als Vater der kleinen Meerjungfrau möchte er zwar ihr Bestes, aber doch bitte hier unten, in den dunklen Tiefen des Meeres. Der Musicaldarsteller Dominik Müller ist groß und stattlich. Erhebt er als Meerkönig seinen Dreizack, geht dies mit Donner, Blitz und Getöse einher. Insbesondere für die kleinen Jungen im Zuschauerraum faszinierend. Es gibt also auch noch andere beeindruckende Figuren neben dem Star-Wars-Bösewicht Darth Vader.

Denn auch das abgrundtief Böse darf in Geschichten nicht fehlen. Mit der Meerhexe (Anja Dorrer) hat die kleine Meerjungfrau ihre Widersacherin gefunden. Stolz und aufrecht spielt Dorrer ihre Rolle. Doch auch als Goldfisch und Pinguin steht die Musicaldarstellerin überzeugend auf der Bühne. Dabei ist sie gerade als Pinguin bei den Kindern im Zuschauerraum gern gesehen. Nicht zuletzt, weil sie sich hier mit der Krabbe (Sabine Hennig) kleine, witzige Streitereien liefert.

Das Leben ist ein Abenteuer

In ihrem weinroten Kostüm und dem Schalenhelm ist die kleine Krabbe, die stets seitwärts läuft, der heimliche Star des Musicals. Das finden auch Niclas, Lilly, Lisa und Laura. Lachend und gurgelnd beobachten die beiden Geschwisterpaare, was sich da oben auf der Bühne mit dem wechselnden und gut durchdachten Bühnenbild, welches mit großen Wendewürfeln dargestellt ist, zwischen der Krabbe und dem Pinguin so lustiges ereignet. Dabei ist die Krabbe immer etwas zurückhaltend, ja, gar ängstlich. Doch wird ihr gut zugesprochen – sie wird unterstützt und mobilisiert nebenbei auch noch ihre ganz eigenen Kräfte. Vielleicht ist es gerade das, was die kleinen Kinderherzen beeindruckt. Ist es doch nah am eigenen Leben. Es gibt so Vieles und Schönes, was man gerne machen und erleben möchte – man traut sich nur nicht. Doch alles ist möglich, wenn man nur seinen ganzen Mut zusammen rauft und, wenn auch überlegt, in das Abenteuer Leben geht.

So stecken im Musical viele Botschaften an die Kinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern in die Leonberger Stadthalle gekommen sind. Es geht um Freundschaft, um den Glauben an die Liebe, die Kraft der eigenen Entscheidungen und die kindgerechte Unterstützung durch die liebenden Eltern. Es geht um das Leben.

Und es sind die so unterschiedlichen Charaktere, die hier in Leonberg auf die Bühne gebracht werden. Sie schimmern so bunt, sind so laut und doch so liebend, wie das Leben an sich. Man muss sich nur darauf einlassen. Das Leben ist ein Abenteuer.