Das Berufsschulzentrum bekommt eine Sporthalle zurück. Die 116 Flüchtlinge sind ausgezogen, jetzt werden die Räume saniert. Nach den Sommerferien soll dann Unterricht möglich sein. In der zweiten Halle leben aber weiterhin Menschen.

Leonberg - Noch wäre in der großen Sporthalle im Berufsschulzentrum höchstens Bodengymnastik möglich. Die Stockbetten sind schon abgebaut, der eine Tisch und der Stuhl, die den Flüchtlingen zugestanden hatten, sind weggeräumt.

 

Nur die Zwischenwände stehen noch, aber auch sie sollen in den nächsten Tagen abgebaut werden, sagt Rudi Sendersky, der Leiter des Gebäudemanagements beim Landratsamt. „Spätestens Mitte September wollen wir mit dem Rückbau fertig sein. Dann ist wieder Sportunterricht möglich.“

Dann wird nur noch eine der beiden Hallen der Berufsschule mit Flüchtlingen belegt sein. Und in der anderen Halle ist alles wieder so, wie es bis Oktober 2015 war – bis zur Flüchtlingskrise, als zeitweise bis zu 700 Menschen ankamen und untergebracht werden mussten. Deshalb baute das Landratsamt Sporthallen nicht nur in Leonberg, sondern auch in Weissach, Böblingen, Sindelfingen und Herrenberg zu Notunterkünften um. Etwa 200 000 Euro hat das gekostet – pro Halle. „Wir hatten aber keine Alternativen“, erklärt der Gebäudemanager Rudi Sendersky.

Viele Unterkünfte sind jetzt fertig geworden

Seitdem hat die Zahl der Flüchtlinge abgenommen, diesen Mai mussten nur 25 Menschen untergebracht werden. Außerdem sind zusätzliche Unterkünfte in der Zwischenzeit fertig geworden, am Montag konnte zum Beispiel die Container-Siedlung in der Rutesheimer Margarete-Steiff-Straße bezogen werden.

Dorthin sind jetzt auch die meisten der 116 Flüchtlinge umgezogen, die bis jetzt in der Leonberger Berufsschul-Sporthalle untergebracht waren. „Jetzt müssen wir in der Turnhalle wieder alle Einrichtungen für Strom und Wasser entfernen“, sagt Rudi Sendersky. Außerdem müssen Duschen und Waschmaschinen weggebracht werden, damit dort wieder Barren und Reck in die Turnhalle einziehen können.

„Wenn die Halle leer ist, können wir uns die Schäden anschauen“, erklärt Sendersky. Dann könne man absehen, ab wann eine Benutzung wieder machbar ist. Ziel sei aber, dass vom kommenden Schuljahr an Sportunterricht möglich ist.

Die Halle war dann fast ein Jahr lang Notunterkunft für Flüchtlinge. „Es ist immer schwierig, wenn so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben“, bilanziert Dusan Minic, der Sprecher des Landratsamtes. Dennoch sei es in Leonberg zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen. „Unser Betreuungskonzept ist also aufgegangen“, stellt er fest. Das Konzept sieht zum Beispiel vor, dass als Heimleiter Personen mit Migrationshintergrund eingesetzt werden, die die Sprache und Kultur der Flüchtlinge kennen.