Die Kandidaten beim LKZ-Quiz auf dem Strohländle raten sich einmal quer durch den Altkreis.

Leonberg - Welche Spannweite hat der Grüne Heiner? In welchem Alter zog Johannes Kepler nach Leonberg? Und was ist eigentlich der Wimsheimer Spargel? Diese und 22 weitere knifflige Fragen umfasste das große Quiz der Leonberger Kreiszeitung am Mittwochabend auf dem Strohländle. Auf der Wiese unterm Engelbergturm wurde das Altkreis-Käpsele gesucht – angetreten, um sich diesen Titel zu sichern, sind zwei Teams. Da sind zum einen die gerade in den Karnevals-Ruhestand getretenen Harald Lutz und Sonja Bambey, das Königspaar der Gesellschaft Engelberg, das nach der vergangenen Session abgedankt hat. Ob ihnen da jetzt nicht langweilig ist? „Karneval ist bei uns zu Hause jeden Tag“, sagt Sonja Bambey. Zumal die beiden jetzt Zuwachs bekommen haben. „Meine Mutter lebt jetzt bei uns und die hat immer noch die besten Sprüche drauf“, erzählt Harald Lutz.

 

Und da sind zum anderen „W&W“, genauer gesagt Wolfgang Schaal und Werner Metz. Der eine Gemeinde- und Kreisrat mit eigenem Bäder-Geschäft, der andere ebenfalls im Kreisparlament, aber im Erstberuf Mediziner. Der eine Ur-Eltinger und bekennender Gesamt-Leonberger, der andere gebürtiger Weil der Städter und jetzt am Engelberg beheimatet.

Die zwei Teams treten auch gegen das Publikum an

Aber reicht das aus, um die 25 Fragen im Quiz zu meistern? Und dann ist da ja noch das Publikum, das ebenfalls miträt. Pro Frage gibt es vier Antworten, von denen jedoch nur eine die richtige ist. Während die Teams ihre Lösung auf einem Zettel notieren, dürfen sich die Zuschauer melden. Einer wird jeweils ausgewählt, um für das Publikum zu antworten. Beim Quiz auf dem Rutesheimer Strändle in der Woche zuvor kannten sich die Zuschauer am besten in ihrem Ort aus. Diesmal geht es aber um den gesamten Altkreis.

Bei den ersten zwei Fragen gibt sich niemand eine Blöße. Wie viele Stufen geht es im Engelbergturm hoch? 123, ganz leicht. Wo wurde die Serie „Oh Gott, Herr Pfarrer“ gedreht? Heimsheim, keine Frage! Doch schon bei Frage drei wird es knifflig. Wie lang die originale Strecke der Strohgäubahn von Korntal nach Weissach ist? Sowohl die Teams als auch das Publikum liegen daneben. Dann schlägt die Stunde von „W&W“. Im Alter von fünf Jahren zog Johannes Kepler von Weil der Stadt nach Leonberg. Das wissen nur die beiden Kommunalpolitiker und gehen in Führung. Und beeindrucken bei Frage fünf Jung und Alt im Publikum. Denn diesmal will das Moderatoren-Duo Nadja Reichert und Thomas Slotwinski von der Leonberger Kreiszeitung wissen, wer am Gerlinger Gymnasium sein Abitur abgelegt hat. Carlo Waibel, Michael Bernd Schmidt, Michael Engels oder Thomas Dürr?

Carlo Wer? Thomas D.?

Zunächst stehen Kandidaten wie Zuschauern große Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Carlo Wer? Aber Moment, Thomas Dürr, Thomas D. – Fantastische Vier! Sowohl die Karnevalisten als auch das Publikum setzen auf den deutschen Hip-Hop-Vorreiter. Doch leider knapp daneben. Dieser stammt nämlich aus Ditzingen und machte „nur“ die Mittlere Reife. Wobei Fanta 4 schon richtig ist. Denn Michael Bernd Schmidt, auf den Team „W&W“ setzt, ist niemand anderes als Smudo – und der hat tatsächlich in Gerlingen Abi gemacht – und zwar 1988. Bei den anderen beiden handelt es sich übrigens um Rapper Cro und Schlager-Star Mickie Krause. Die Führung für die Kreisräte wächst.

Auf der Rate-Tour geht es weiter durch den Altkreis. Dabei glänzen die Kandidaten mit Zusatzwissen. So schildert der Kardiologe Metz detailreich, warum die Weissacher den Maulbronner Abt der Sage nach im Jahr 1212 erschlagen haben. Und Harald Lutz erklärt, wie Gerlingen 1926 zum Straßenbahn-Anschluss kam – nämlich dank der Feuerbacher, die damals noch eigenständige Kommune mit eigenem Verkehrsunternehmen waren. Und dass die frühere Schönheitskönigin Nicole Reinhardt aus Leonberg Gardetänzerin bei den Engelbergern war.

Dennoch reicht das ausgeprägte Fachwissen nicht, um Team „W&W“ einzuholen. Am Ende heißt es: 16 Punkte für Wolfgang Schaal und Werner Metz – ein deutlicher Sieg. „Wir sind ein eingespieltes Team. Aber hier kann man tatsächlich noch was dazu lernen“, kommentiert Schaal den Erfolg. 17 Punkte hat das Publikum gesammelt, während Harald Lutz und Sonja Bambey auf 16 Zähler kommen. „Einfach war es nicht, aber es hat Spaß gemacht“, meint Lutz. Ein größeres Lob gibt es wohl nicht von jemandem, dessen zweiter Vorname „Spaß“ lautet.