Während der „Woche für das Leben“ im Haus der Begegnung geht es um das Thema familienfreundliche Gesellschaft. Viele Schüler diskutieren mit.

Leonberg - Vom 14. bis zum 21. April findet sie statt, die diesjährige ökumenische Woche für das Leben. Ziel ist, Menschen in Kirche und Gesellschaft für den Lebensschutz zu sensibilisieren. Dabei waren in der Vergangenheit auch Themen wie beispielsweise Leben im Alter, Umgang mit kranken, behinderten und pflegebedürftigen Menschen.

 

„Diese Woche setzt sich mit dem Thema der kinderfreundlichen Gesellschaft auseinander“, unterstreicht die Sozialpädagogin von der Schwangerenberatung der Diakonie in Leonberg, Ute Ahrens-Dreisen. Zwei Schulklassen des Berufsschulzentrums sind zur Veranstaltung ins Haus der Begegnung gekommen. Allesamt sind sie auf dem Weg in ihren Beruf zum Erzieher. Mit ihrem Berufsbild sind sie nah dran am heranwachsenden Menschen – am Leben.

Viele Aspekte

„Wir haben jeden Tag mit diesem Thema zu tun, weil wir im Rahmen von Schwangerschaft, Geburt und junge Elternschaft im Haus der Diakonie Leonberg Beratungen zu all diesen Themen machen“, fährt Ahrens-Dreisen ihre Rede fort. Dazu gehören alle persönlichen Fragen, wie beispielsweise Beziehungs- und Familienfragen, aber auch die sozialen, finanziellen und rechtlichen Komponenten kommen zur Sprache. Des Weiteren gehört die Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei einem Schwangerschaftsabbruch, Fehl- und Totgeburten dazu.

„Das Thema heute ist die Beratung vor und während der Pränataldiagnostik“, unterstreicht Ahrens-Dreisen. So geraten Paare, die mit einer Krankheit oder einer Behinderung des noch ungeborenen Kindes konfrontiert werden, in einen Gewissenskonflikt.

Spannende Dokumentation

Eltern in Krisensituationen zu begleiten, dieser Aufgabe stellt sich die Diakonie mit ihrer Beratungsstelle für Schwangere. Mit der ZDF Dokumentation 37 Grad „Wirklich beste Freunde – Eine Clique fürs Leben“, gaben die Veranstalter einen Einblick in ein Leben mit einer Behinderung. Zu sehen ist der 27-jährige Nico, der durch eine Muskelkrankheit nahezu bewegungslos geworden ist. Die Dokumentation zeigt, wie sich die Freundschaft seit der Schulzeit entwickelt. Schon damals übernehmen die Freunde pflegerische Aufgaben. Seit Nico ins Studentenwohnheim gezogen ist, arbeiten sie über einen Pflegedienst für ihn. Nico ist der Kopf der Clique. Er managt seinen Betreuerstab, organisiert Partynächte und sogar gemeinsame Reisen. So setzt sich der Film mit dem Leben mit einer Behinderung auseinander. Einem Leben mit Behinderung, welche erst im zweiten Lebensjahr begann. Der Film zeigt, wie das Umfeld reagiert, wie wichtig Familie und Freunde sind, und auch, wie der Betroffene selbst mit seiner Behinderung umgeht. Wie er sein Leben lebt. Es fühlt.

Wann ist Leben also lebenswert und wer entscheidet darüber? Mit einem Vortrag gab auch die Leiterin der Fachstelle für Information, Aufklärung, Beratung zur Pränataldiagnostik und Reproduktionsmedizin im Diakonischen Werk Württemberg, Claudia Heinkel weitere Einblicke. Auch die Bezirksgeschäftsführerin, Simone Schächterle, ist mit von der Partie sowie Kerstin Gerischer, die in der Schwangerschaftsberatung arbeitet.

Der Austausch und die rege Teilnahme an der Diskussion stärkten die Veranstaltung.