Die fünfte Jahreszeit in der Stadt ist angebrochen: Mit dem Ordensfest der Gesellschaft Engelberg beginnt die närrische Zeit.

Leonberg -

 

Pünktlich um 19.11 Uhr läuten elf Glockenschläge die fünfte Jahreszeit für die Narren des 1. Karnevalvereins Leonberg Gesellschaft Engelberg ein. Angeführt von der Guggenmusik der Leo Valentinos, schlängelt sich der Narrenwurm aus Kindergarde, Tanzmariechen, Juniorengarde, Lewenberchern, Putzy-Girls und Elferräten durch die Reihen der fröhlichen Gäste, die zahlreich in der Gebersheimer Gäublickhalle erschienen sind.

Doch halt – heißt es nicht Ordensfest und Inthronisation? Jedoch erst nach der ausführlichen Vorstellung aller Gruppen erscheint das Hauptpaar des Abends, flankiert von der Prinzengarde. Offiziell begrüßt vom Präsidenten mit seiner charmanten Vizepräsidentin und neugeehrten Hirschträgerin Monika Raffler an der Seite – und ins Amt eingeführt werden Prinz Werner I. vom heißen Ofen und seine Lieblichkeit Jasmin I. vom Steinenberg.

Ein auswärtiges Prinzenpaar

Ein auswärtiges Prinzenpaar

Die beiden sind vom fernen Reutlingen angereist, um ihre Ämter in Leonberg auszuführen. Das gaben sie in ihrer Proklamation kund und zu wissen, dass sie laut Paragraf 1 „die Regierungsgewalt in Stadt und Rathaus“ übernehmen. Sie haben auch gleich ein paar Änderungsvorschläge im Gepäck: „Nachdem der Arbeitskreis zur Sauberhaltung Leonbergs Leo Clean genannt wurde, führen wir folgende denglische Benennungen ein: Der Bürgermeister ist der „Burger King“; die Parkkaverne heißt „Down Under“ und der Volkslauf „Leo Rent“. Besonders viel Applaus gab es für den Erlass, den abgesetzten OB zum Landrat zu ernennen und ihm somit die Möglichkeit zu geben, sich intensiv um das Leonberger Krankenhaus zu kümmern. Das neue Tanzmariechen Denise, in Personalunion auch Kindergardetänzerin – hat ihren ersten Mariechentanz allein auf der Bühne mit Bravour bestanden, was ihr den tobenden Applaus – insbesondere aus der Kindergarde-Fangruppe – sicherte.

Später führte sich ein Ostalgiker ein, in dem er mit der Ex-DDR-Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“ die Bühne betrat. Er erzählte noch einige Geheimnisse aus Politik und Leben der früheren DDR, bevor er mit der „Internationalen“ und erhobener Faust mit den Worten: „Wir kommen wieder, in Thüringen fangen wir an“ ausmarschierte – und das Publikum ahnte es – es war der Präsident Harald Lutz, der sozialkritisch und launig seine Finger in die Wunden der Wiedervereinigung gelegt hat.

Hörbar bessere Tonqualität

Hoch her ging es bei der Liebesgeschichte der Juniorengarde, die mit viel Herz die Bühne bespielte, während der neue Showtanz der Kindergarde in den tiefen Dschungel zu einem blonden Mogli mit Affen und Babyelefanten entführte, dargestellt von den kleinsten Leonberger Narren.

Hörbar bessere Tonqualität

Eine unterhaltsame Veranstaltung ist für die Engelberger wieder über die Bühne gegangen, nicht zuletzt auch deshalb erfolgreich, weil die überarbeitete Tonanlage mit Lautsprechermonitoren auf der Bühne und neuem Mischpult gute Dienste geleistet hat. Die Tonqualität in der Halle wurde dadurch hörbar verbessert. rak