Der Verein „Schulmappe“ will mit 5000 Euro am Euphrat den vielen Flüchtlingskindern helfen. Die Schule, die unterstütz werden soll, hat etwa 40 Klassenzimmer und mehr als 1600 Schüler.

Leonberg - Diese Jugendlichen sind einfach bewundernswert“, sagt Heide Matthias. Die Vorsitzende des Vereins „Schulmappe“ hat rund 900 Euro von den Zehntklässlerinnen Remzija und Esra und deren Klassenkameraden Shpend und Amin von der August-Lämmle-Schule (ALS) für ihr Hilfsprojekt „Eine Schule für Syrien“ erhalten. Dieses Projekt stellt Matthias heute um 19.30 Uhr in der Leonberger Stadtbücherei in der Liststraße vor.

 

Zum Auftakt der Veranstaltung hält Peter Höfer einen Vortrag über Geschichte, Kultur und die gegenwärtige Bürgerkriegssituation in Syrien mit den inneren Machtkämpfen. Unter den katastrophalen Zuständen leidet wie immer die Zivilbevölkerung, die sich vor allem in den Nachbarländern als abgeschoben, aufgegeben und vergessen erlebt. Im Anschluss an den Vortrag ist eine Diskussion bei einem kleinen Umtrunk vorgesehen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Die Gefahr einer verlorenen Generation

„Insbesondere für Kinder und Jugendliche, denen es im Bürgerkrieg an Schule und Ausbildung mangelt oder gar ganz fehlt, besteht die Gefahr, dass sie zu einer verlorenen Generation werden“, sagt Heide Matthias. Daher sei es naheliegend, dass ein Verein wie die „Schulmappe“, der sich um Bildung und Lernförderung bemüht, ein Hilfsprojekt für Schulen initiiert. In Zusammenarbeit mit dem Verein Tübinger Syrienhilfe, in dem die Schulmappe Mitglied ist, soll Geld für die Renovierung einer maroden Schule aufgebracht werden.

„Die Abdalgafur-Schule mit etwa 40 Klassenzimmern und mehr als 1600 Schülern liegt in Al Mayadin am Euphrat im Osten des Landes“, erläutert Heide Matthias. Das sei kein Kriegsgebiet, aber in diese Gegend seien Tausende von Flüchtlingen gekommen. Insgesamt will die Schulmappe etwa 5000 Euro aufbringen. Die sind dafür gedacht, Wände, Böden, Fenster und Türen zu reparieren, sowie Ölöfen und Heizöl zu beschaffen.

Verwandtschaftliche Verbindungen

Das Geld soll in mehreren Beträgen über den Vorsitzenden der Tübinger Syrienhilfe, der verwandtschaftlich mit Mitgliedern des Stadtrates verbunden ist, nach Syrien gelangen. „Wir lassen uns auch genau belegen, wie das Geld verwendet wird“, sagt die Leonberger Vorsitzende der Schulmappe.

In den Leonberger Schulen, in denen die Schulmappe tätig ist – August-Lämmle-Schule, Schellingschule, Mörikeschule und Pestalozzischule – hat Heide Matthias das Projekt bereits vorgestellt. Mit dem Ergebnis, dass die vier ALS-Zehntklässler kurzerhand bei Edeka nachgefragt haben, ob sie gegen eine Spende die Einkäufe der Kunden einpacken dürfen – daraus wurden 900 Euro für die Schulmappe.

Auch die Klasse 7a der August-Lämmle-Schule engagiert sich für das Projekt. Von den afrikanischen Stühlen, die sie kunstvoll gemeinsam mit Matthias Haag gebaut haben, wollen die Schüler mehrere im Rahmen der „Artothek“ am 3. Juni versteigern und den Erlös der Schulmappe für das Syrien-Projekt spenden.