Die Stadt will sich für die groß angelegte Blumenschau 2026 bewerben? Denkste. Die Geschichte war natürlich nur ein Aprlscherz.

Leonberg - "Die Leonberger Landesgartenschau 2026“, war am Donnerstag plötzlich auf der Präsentationsleinwand im Sitzungssaal des neuen Rathauses zu lesen. Oder etwa doch nicht? Nein, natürlich nicht. Die Stadt hat sich nicht für das Großevent beworben. Für den Moment war das nur ein Aprilscherz der Leonberger Kreiszeitung:

 

Der nächste mögliche Termin für eine Landesgartenschau (LGS) ist das Jahr 2026, und zwar nach dem Grünprojekt Freudenstadt/Baiersbronn (das ist eine etwas kleinere LGS-Ausgabe). „Da bleibt meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin noch reichlich Vorbereitungszeit, aber eine solche Veranstaltung braucht auch reichlich Vorlauf“, erklärte der Oberbürgermeister Bernhard Schuler.

Der Baubürgermeister sieht ungeahnte Möglichkeiten

Er ist zwar nicht abgeneigt. Doch die Finanzierung bereitet ihm Sorgen, auch wenn das Land fünf Millionen Euro zuschießt. Das erinnert an 1996, denn Leonberg bewirbt sich nicht zum ersten Mal. Damals hatte Schuler gesagt: „Die mit einer Landesgartenschau verknüpften finanziellen Belastungen reichen weit über den Durchführungszeitraum hinaus und würden die Handlungsfähigkeit der Stadt ernsthaft in Frage stellen.“

Der Finanz- und Sozialbürgermeister Ulrich Vonderheid ist da zuversichtlich. „Unsere beiden städtischen Betriebe, die Stadtwerke und Leo Energie, wirtschaften so gut, dass ihre Erlöse vorteilhaft in ein solches Projekt investiert werden können“, sagt er als ihr Geschäftsführer.

Der Leonberger Baubürgermeister Klaus Brenner gerät ins Schwärmen angesichts des Projektes. „Eine solche Veranstaltung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für ein Mittelzentrum wie Leonberg“, sagt der Visionär. „Vieles, was dann einfließen könnte, haben wir schon jetzt auf dem Schirm, etwa die neue Stadtachse“, sagt Brenner.

Die Stadt hat sich schon ein paar Mal beworben

Die Entscheidung, sich für die Landesgartenschau 2008 zu bewerben, wurde seinerzeit quer durch die Fraktionen getroffen. Ihr Motto sollte „Heilen einer Verkehrswunde“ sein, weil sie großteils auf der renaturierten alten Autobahntrasse angelegt werden sollte. Der Floriaden-Wunsch basierte auf einem Antrag der CDU-Fraktion. „Auch jetzt sind wir die treibende Kraft gewesen“, verrät die Fraktionschefin Elke Staubach. Bereits im Jahr 1978 hatte sich Leonberg zum ersten Mal als Veranstalter einer Landesgartenschau beworben. 1980 erneuerte die Stadt ihre Bewerbung um die Landesgartenschau nochmals, fand aber erneut keine Berücksichtigung.

Die großen Eckpunkte für die Bewerbung für 2026 stehen fest. Die Schau soll sich wie ein Ring über die gesamte Stadt legen. Allerdings gibt es zwei Anreisemöglichkeiten. Eine ist der Bahnhof. Hier soll das neue Parkhaus und der geplante Mobilitätspunkt (wir berichteten) mit einbezogen werden. Das Kunden- und Informationszentrum soll im ehemaligen Möbelhaus Hofmeister in der Römerstraße eingerichtet werden. Über die Mühlgasse geht es zum Pomeranzengarten und durch das Höfinger Täle weiter. Dieses soll ja bekanntlich zu einem Naturerlaubnisraum ausgebaut werden.

Eine Bürgerbeteiligung ist vorgesehen

Dann geht es hoch zum TSG-Gelände. „Hier lässt sich gut naturnahes Wohnen im Grünen verwirklichen“, sagt der Baubürgermeister. Das Gelände beinhaltet die TSG-Sportflächen, zwei städtische und vier private Grundstücke sowie Teile der Jahn-straße. Was der Stadt nicht gehört, wird aufgekauft. Frei wird es durch die Fusion von TSG und TSV zu einem einzigen Sportverein. Ebenfalls hier soll über die B 295 die zweite Anreisemöglichkeit zur Floriade geschaffen werden. Eine große Herausforderung wird es sein, die Besucher von hier auf die alte Engelbergtrasse zu bekommen, die nun endlich auch Teil der Schau werden soll. Zudem wird eine Verbindung zum Stadtpark geschaffen. Wie das alles im Detail aussehen soll, steht noch nicht fest.

Nun hat der Gemeinderat das letzte Wort. Aber auch eine große Bürgerbeteiligung ist vorgesehen. Als Datum dafür wurde der 31. Oktober ins Auge gefasst.