Die Stadt Leonberg hat viele Hundekot-Stationen aufgebaut. Doch Anwohner kritisieren einzelne Standorte der Behälter fürs Häufchen – so wie in einer Sackgasse. Eine Leserin berichtet.

Leonberg - Andrea Brecht freut sich. „Jetzt ist es nun endlich so weit, man glaubt es kaum. Tatsächlich wurden Hundekot-Stationen aufgebaut“, sagt die Bewohnerin des Stadtteils Silberberg. Ein solcher Behälter befindet sich nun auch direkt vor ihrer Haustür. „Da muss ich ja gar nicht mehr Gassi gehen, mein Hund kann jetzt gleich vor der Türe . . . “, schreibt sie der LKZ. Allerdings schwingt in dieser Freude auch leichte Ironie mit. Denn: „Wir wohnen in einer Sackgasse, hier kommt also außer uns Anwohnern niemand vorbei. Als ich das heute sah, habe ich mich gar nicht mehr eingekriegt vor lauter Lachen“, berichtet Andrea Brecht, die die Sinnhaftigkeit dieses Standorts anzweifelt. Die Hundekot-Station stehe genau zwischen zwei Privatwegen und am Ende einer Sackgasse. Hier komme niemand mit seinem Hund vorbei, die Station wäre besser auf der anderen Seite des Baches aufgestellt worden, wo es tatsächlich einen viel frequentierten Gassiweg gibt.

 

Die Stadt Leonberg hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche Hundekot-Stationen in den Teilorten aufgestellt, davon zwei im Silberberg. In Gebersheim sind es sieben, im lang gezogenen Höfingen sogar 19. In Warmbronn werden die Stationen erst noch aufgestellt, dort gibt es Verzögerungen bei der Lieferung der Behälter. In den Teilorten sind die Standorte von den Ortschaftsverwaltungen erarbeitet worden, die sich dabei auf Hinweise und Wünsche der Hundebesitzer gestützt haben. In Höfingen war außerdem der Hundesportverein daran beteiligt.

„Im Silberberg wurde dies gemeinsam mit dem Bürgerverein und einzelnen Hundebesitzern ausgearbeitet“, erklärt Undine Binder-Farr, die Pressesprecherin der Stadtverwaltung. Sie sagt, dass zwiespältige Reaktionen auf die Hundekot-Behälter nicht ungewöhnlich seien. Mancher Protest äußere sich lautstark, anderer indirekt. So habe die Stadtverwaltung beispielsweise 80 000 Plastikbeutel für die Hundekot-Stationen gekauft. Doch schon nach drei Wochen Betrieb seien nur noch 26 000 Tüten übrig. „Wir wissen nicht, ob das Vandalismus, jugendlicher Schabernack oder die Reaktion von Menschen ist, die die Behälter einfach nicht vor ihrer Haustür haben wollen“, sagt Binder-Farr.