Kunstwerk ist nicht nur besprüht, sondern auch mit roher Gewalt aus der Verankerung gerissen worden.

Leonberg - Grenzüberschreitungen erleben“ heißt die Ausstellung der örtlichen Steinmetz-Innung, die derzeit auf der alten Leonberger Autobahntrasse im öffentlichen Raum zu sehen ist. Eine Grenzüberschreitung juristischer Art haben bislang unbekannte Täter vor einigen Tagen an einem dieser Kunstwerke begangen: Die Skulptur mit dem Titel „Im Zwischenraum“, die von der Leonberger Steinbildhauerin Katja Geisselhardt entworfen wurde, ist aus der Verankerung gerissen und großflächig mit Farbe besprüht worden. „Wir haben sie aus der Ausstellung entfernen müssen. Die Familie Geisselhardt versucht, die Farbe wieder abzubekommen“, berichtet die Leonberger Kulturamtsleiterin Christina Ossowski.

 

Für sie ist es nichts Neues, dass Kunstwerke im öffentlichen Raum durch Sprayer verunstaltet werden. „Beim Friedensmahnmal im Stadtpark kam das immer wieder vor“, erinnert sie sich. Neu sei jedoch das Ausmaß der Gewalt, das hier an den Tag gelegt worden sei. „Unsere größte Sorge war eigentlich, dass die Kunstwerke mit den Händen berührt werden. Aber eine derartige Form von echter Brutalität haben wir noch nie erlebt“, erklärt Ossowski.

Geringe Aufklärungsquote

Die Vermutung liegt nahe, dass hier betrunkene Jugendliche am Werk waren. „Wir wissen nichts Genaues über die Täter, aber der Ausstellungsort ist ein beliebter Treffpunkt für Trinkgelage von Jugendlichen“, erzählt die Kulturamtsleiterin. Andreas Geisselhardt, der Mann der Künstlerin, habe Anzeige bei der Polizei erstattet. „Ich habe darüber hinaus mit dem Ordnungsamt gesprochen, man wird im Rahmen der Möglichkeiten die Streifen dort verstärken“, führt Ossowski weiter aus. Sie hofft zudem, dass die Öffentlichkeit nach diesem Vorfall mehr sensibilisiert sei.