Positives Fazit der Langen Kunstnacht trotz einiger Diskussionen.

Leonberg - „Na da fragen Sie mich ja was“, sagt Christina Ossowski und lacht. Nein, eine Besucherzahl zur Langen Kunstnacht könne sie nicht nennen. Wie auch, immerhin verteilten sich die Kunstfreunde am Samstagabend über die gesamte Altstadt und darüber hinaus auf immerhin 35 Ausstellungsorte. „So viele hatten wir noch nie“, sagt die Leiterin von Kulturamt und Stadtmarketing. Das Amt beteiligt sich an der Arbeitsgemeinschaft zu der einmal jährlich stattfindenden Veranstaltung. Sie selbst habe wegen diverser Aufgaben nur wenig mitbekommen. „Die Rückmeldungen, die ich bisher erhalten habe, sind aber alle positiv. Die Ausstellenden sind sehr zufrieden“, sagt Ossowski.

 

Kritik an Knastkunst und Schule

Dabei hatte es im Vorfeld der „Lakuna“ einige Diskussionen um das Programm gegeben, etwa um eine Ausstellung mit Werken von Insassen der Heimsheimer JVA. „Die Abstimmung hierzu in der Arbeitsgruppe ist sauber gelaufen“, sagt Ossowski. Auch eine Projektwoche der Gerhart-Hauptmann-Realschule zur Kunstnacht habe eigentlich nichts mit der Veranstaltung zu tun gehabt. „Die GHR ist mit keinem der Beteiligten in Kontakt getreten und entsprechend nicht im Programmheft erwähnt worden“, erklärt die Kulturamtsleiterin. Das wäre sie wohl auch bei erfolgter Anfrage nicht. „Die Arbeitsgruppe hat ganz am Anfang zwei Grundregeln aufgestellt: Die Kunstnacht ist auf die Altstadt begrenzt. Und es muss sich um eine richtige Ausstellung handeln, nicht nur drei Bilder im Schaufenster“, erklärt Christina Ossowski. Einzige Ausnahme bildet hier die Galerie 116 von Peter Feichter in der Eltinger Straße, der aber Gründungsmitglied der Lakuna ist und zudem in der Altstadt seinen Kunstkiosk betreibt. Die Realschule liege aber noch weiter vom Marktplatz entfernt als die Galerie.

Auf Initiative der Künstler entstanden

„Ich selbst war bei der Ausstellungseröffnung an der GHR am Freitag dabei, und es waren sehr schöne Sachen dabei“, lobt die Kulturamtsleiterin trotzdem. Das Projekt sollte ihrer Meinung nach aber trotzdem keine Schule machen. „Die Lange Kunstnacht haben sich die Künstler ausgedacht, die in der Altstadt ihr Atelier oder eine Galerie haben, um ihr Tätigkeitsfeld bekannt zu machen“, sagt Ossowski. Warum sollten sie jetzt dieses Konzept für jeden öffnen? Dadurch würde sich die Struktur der Veranstaltung auflösen, die ein bestimmtes Publikum anziehe. Daher habe sie auch Verständnis für die Kritik mehrer Künstler, die sich etwa gegen die Knastkunst-Ausstellung ausgesprochen haben. Alles in allem sei die Lange Kunstnacht aber ein voller Erfolg gewesen.