In den vergangenen rund 20 Jahren habe es immer sehr viel Arbeit gegeben, sagt der 77-jährige Kurt Hermann. „Es gab Zeiten, da wäre es nötig gewesen, Überstunden zu machen“, ergänzt Walter Lais, vor allem in der Zeit vor Weihnachten. Doch seit diesem Jahr ist irgendwie der Wurm drin: „So wenig Aufträge wie in den vergangenen Monaten haben wir seit Bestehen der Werkstatt noch nicht gehabt“, bedauert Kurt Hermann.

 

Dabei betreiben die rüstigen Handwerker die Seniorenwerkstatt zum Selbstkostenpreis: „Die Reparaturen kosten bei uns sechs Euro pro Stunde zuzüglich Materialkosten“, erläutert Walter Lais. Im Prinzip arbeite man zum Spottpreis, man wolle nur die Kosten wieder reinholen, sagt Kurt Hermann. „Unser einziger Lohn ist, dass wir ein- oder zweimal pro Jahr zusammen essen oder einen Kaffee trinken gehen“, ergänzt Walter Lais. Und das, was vom Erlös übrig bleibt, spenden die ehrenamtlichen Handwerker jedes Jahr an das Leonberger Hospiz. „In den vergangenen Jahren war das stets ein vierstelliger Betrag“, macht Marianne Vogel deutlich.

Kundenzufriedenheit ist wichtig

Warum ausgerechnet in diesem Jahr die Nachfrage nach den kostengünstigen Reparaturen so zurückgegangen ist, kann sich kein Mitglied der Seniorenwerkstatt so richtig erklären. „Vielleicht hat der Hang zum Reparieren nachgelassen, und die Leute schmeißen die kaputten Sachen eher weg“, vermutet Marianne Vogel.

Dabei gehe es den sechs rüstigen Senioren nur darum, ihrem Hobby nachzugehen, erklärt Horst Rebmann. „Wenn viel zu tun ist, macht es einfach mehr Spaß“, fügt er hinzu. Und das wichtigste für alle sechs sei, dass die Kunden hinterher zufrieden seien. Das zeigt sich nicht selten darin, dass viele ein großzügiges Trinkgeld da lassen. „Noch besser ist es natürlich, wenn sie wieder zu uns kommen“, erklärt Horst Rebmann.