In der Triangel wird der 333 333. Gast begrüßt: Es ist der ASG-Zehntklässler Bruno Polster, der gar nicht weiß, wie ihm geschieht. Eine Gelegenheit, um erfolgreich Bilanz zu ziehen.

Leonberg - Plötzlich wusste der ASG-Zehntklässler Bruno Polster nicht, wie ihm geschah. Eigentlich wollte er nur in aller Ruhe sein Mittagessen in der Triangel-Mensa genießen. Doch es kam anders.

 

Die Hauswirtschaftsleiterin Selma Poell und Monique Klumpp, die Schriftführerin des Triangelvereins, hatten sich beim Eingang der Schulmensa postiert: „ 25, 26, 27, . . . 31, . . . er ist die 33!“, hieß es bei Bruno Polster. Er ist der 333 333. Gast, den die Triangel bisher verköstigt hat. Für den Vereinsvorsitzenden Oliver Zander, seine Stellvertreterin Sybille Pfeiffle und Oberbürgermeister Bernhard Schuler Grund genug zu gratulieren. Zander überreichte zudem einen Gutschein über 50 Euro für den Traumpalast. „Da kann ich ein paar Freunde ins Kino mitnehmen“, freute sich der Gymnasiast, der schon seit der fünften Klasse in der Triangel zu Mittag isst.

„Wir hatten das Glück, die Tradition der alten Triangel fortführen zu können“, sagt der Vereinsvorsitzende im Rückblick. „Das heute neu aufzubauen, würde wohl nicht gelingen“, meint er angesichts des ehrenamtlichen Aufwands, der dahinter steckt. Von den 320 Mitgliedern des Vereins kochen etwa 160 sogenannte Kocheltern in Gruppen bis zu acht Personen in der Mensa, so dass täglich etwa 500, in Ausnahmefällen sogar bis zu 650 Besucher – Schüler und Lehrer – am Tag satt werden. Insgesamt hat der Verein Karten für 1600 potenzielle Esser ausgestellt „Auch wir waren anfangs skeptisch, ob Ehreamtliche das dauerhaft gestemmt bekommen“, spricht der OB die seinerzeit erheblichen Bedenken in der Verwaltung und im Stadtrat an.

Seit Oktober 2009 wird in der neu gebauten Mensa an vier Tagen in der Woche Essen frisch für die Schüler der Gerhart-Hauptmann-Realschule, des Albert-Schweitzer-Gymnasium und des Johannes-Kepler-Gymnasium zubereitet. „Von Anbeginn an war es uns sehr wichtig, dass die Lebensmittel möglichst aus der Region beschafft werden und die Qualität der Lebensmittel im Vordergrund steht“, sagt der Vereinvorsitzende. Der Preis für ein frisch zubereitetes Menü mit Nachtisch beträgt 3,50 Euro. Zudem liegt dem Triangel-Verein auch das Thema soziale Verantwortung seit Jahren am Herzen. Im Laufe der Jahre konnten durch Zusammenarbeit mit der Karl-Georg-Haldenwang-Schule mittlerweile zwei Menschen mit einer geistigen Behinderung einen dauerhaften und unbefristeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz in der Triangel antreten. Zudem bietet der Verein in der Spülküche zwei Arbeitsplätze auf 450-Euro-Basis an.