Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby. Das Krankenhaus rückt den Fokus auf die Vorteile des Stillens. Werdende Eltern und Interessierte werden während der Weltstillwoche in Fachvorträgen und Führungen eingehend informiert.

Leonberg - Muttermilch ist gesund. Die Abwehrstoffe in der Muttermilch schützen vor vielen Infektionskrankheiten. Gestillte Kinder sind demnach seltener krank, als nicht gestillte Kinder. Muttermilch ist leicht verdaulich, immer verfügbar, hygienisch einwandfrei und stets richtig temperiert. Unter dem Motto „Stillen – ein Gewinn fürs Leben“, stehen die Gesundheit des Kindes, der Mutter und das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft ein Mal mehr im Mittelpunkt – so auch am Wochenende im Krankenhaus Leonberg. Eine sichere, durch das Stillen geförderte Bindung zwischen Mutter und Kind gilt als das Wertvollste, was den Neugeborenen auf den Lebensweg mitgegeben werden kann.

 

„Im Jahre 2012 ist Leonberg nach fünfjähriger Vorbereitungsdauer zum Babyfreundlichen Krankenhaus zertifiziert worden“, unterstreicht der leitende Arzt des Standortes Leonberg (Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Böblingen-Leonberg), Jürgen Mewald stolz. Dies bedeutet, dass insbesondere die Belange von Mutter und Kind gefördert werden. So erblickten im Vorjahr 559 Kinder im Kreiskrankenhaus Leonberg das Licht der Welt. Bei 35 Prozent Kaiserschnitt-Geburten bundesweit liegt die Rate in Leonberg bei 21 Prozent. Mit einer Stillrate von 89 Prozent ist auch am Beispiel des Kreiskrankenhauses Leonberg ersichtlich, wie wichtig das Stillen in der heutigen Gesellschaft ist.

„Wir sind Beziehungsmenschen“, betont die Hebamme Esther Keßler in ihren Ausführungen. Mit einem Blick auf die Förderung der Beziehung zwischen Mutter und Kind wird deutlich, dass diese bereits im Kreißsaal stattfinden kann. Noch bevor das Neugeborene gewaschen und gewogen wird, soll es sofort nach der Geburt mit der Mutter in Kontakt kommen. Haut auf Haut. Eine Ausnahme bilden hier nur eventuelle medizinische Notfälle. Für diese arbeitet das Kreiskrankenhaus Leonberg eng mit dem Klinikum Böblingen im Klinikverbund Südwest zusammen. Doch auch mit dem Stuttgarter Olgäle gibt es eine gute Zusammenarbeit. Auf der Leonberger Wochenstation wird die Bindung weiter unterstützt. Nach dem Prinzip „rooming in“ ist das Kind 24 Stunden rundum bei der Mutter. Für Väter und Geschwister besteht uneingeschränkte Besuchszeit und auch Familienzimmer werden angeboten.

Dreimal die Woche findet die Stillberatung im Kreiskrankenhaus Leonberg statt. Mit einem monatlichen Still Treff haben Frauen auch nach ihrer Zeit auf der Wochenstation die Möglichkeit zum Austausch. Seit 1993 ist Esther Keßler Hebamme. Im Jahre 2010 bildete sie sich zur Stillberaterin fort. So liegt die Empfehlung heutzutage auf einer ausschließlichen Stillzeit von sechs Monaten. „Mit Beikost können Kinder bis zu zwei Jahren und darüber hinaus gestillt werden“, so Keßler.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Doch nicht nur für Kinder ist das Stillen ein echter Gewinn. Auch für Mütter zeichnet sich beispielsweise die Rückbildung der Gebärmutter durch das Stillen positiv aus. Zudem spart das Stillen Arbeit, Zeit und Geld. Nicht zu vergessen ist der Aspekt der Unabhängigkeit – man hat die Nahrungsquelle ja stets bei sich. Tasten, sehen, fühlen, schmecken, hören – selbst die Sinne des Kindes werden während des Stillens geschärft.

So ist das Team des Zentrums für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Leonberg-Böblingen wichtiger Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen rund um Mutter und Kind. „Wir fördern das Stillen und empfehlen das Stillen. Wir akzeptieren aber immer auch die Entscheidung der Mutter es nicht zu tun“, betont Mewald .