Vom Stammsitz im Ramtel werden künftig die Geschicke der neu aufgestellten Industrie-Sparte des Mutterkonzerns geleitet. Naota Shikano, der bisherige Geschäftsführer des Pumpen- und Systembereichs, wechselt nach Tokyo.

Leonberg - Die Lewa-Gruppe ist auf Wachstumskurs – und das nicht nur am Standort Leonberg, wo in der kommenden Woche der Spatenstich für eine neue Werkhalle ansteht. Zeichen dieses Kurses ist auch die vor Kurzem neu formierte Unternehmensführung, die weiteres Wachstum bei der Lewa-Gruppe erleichtern und dafür sorgen soll, dass die Integration der neu aufgestellten Industrie-Sparte vorangetrieben wird. In der sind die Unternehmen zusammengefasst, die Pumpen für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche herstellen.

 

Diese Sparte besteht aus der Leonberger Lewa-Gruppe, dem niederländischen Anlagenbauer Geveke, der Nikkiso Cryo, einem Spezialisten von Vakuumpumpen mit Hilfe tiefgekühlter Flächen, sowie dem japanischen Pumpengeschäft von Nikkiso. Die Sparte wird nun in Zukunft vom Hauptsitz der Lewa-Gruppe in Leonberg aus geleitet.

Seit drei Jahren verantworten der Geschäftsführer Naota Shikano, der für den Vertrieb zuständige Martin Fiedler und Stefan Glasmeyer im operativen Feld den Pumpen- und Systembereich der Lewa-Gruppe.

Besserer Service, mehr Effizienz

„Dieser Schritt dient nun dazu, eine starke Division zu bilden und neu zu organisieren“, erläutert Naota Shikano den Wechsel auf der Führungsebene. Ziel sei es, den Kunden weltweit einen noch besseren Service zu bieten und damit eine höhere Effizienz im operativen Geschäft zu gewährleisten. Er selbst verlässt die Lewa-Gruppe und wird von März an seinen neuen Posten als Direktor und stellvertretender Vorsitzender der Nikkiso-Gruppe mit Sitz in Tokyo antreten. Dort verantwortet er dann die Geschicke aller Geschäftssparten im Bereich der Industrie.

Strategisch geführt wird die neue sogenannte Industrial Division zukünftig aus der Leonberger Zentrale der Lewa heraus. Dies sei auch der Grund, weshalb man die bisherige Geschäftsleitung erweitert habe, sagte der scheidende Unternehmensleiter.

Unternehmen zusammenführen

Als neuer Geschäftsführer wird künftig der 50-jährige Peter Wagner fungieren, während Hisanao Amino als neuer Finanzchef berufen wurde. Stefan Glasmeyer und Martin Fiedler, die bisher schon der Führungsriege angehörten, komplettieren die Viererspitze und erweitern ihre Verantwortung entsprechend auf die neu formierte Gruppe. Ihre Aufgabe wird es demnach vorrangig sein, die Unternehmen der neuen Sparte zu einem gut funktionierenden Ganzen zusammenzuführen.

Als studierter Maschinenbauer war Peter Wagner seit 1995 bis zu seinem Wechsel in verschiedenen Funktionen bei dem schwedischen Industriekonzern Atlas Copco tätig, zuletzt als der Präsident der Atlas Copco Gas. Daneben fungierte er als Aufsichtsratsvorsitzender von Atlas Copco Deutschland. Dies ist ein international agierender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich von Ausrüstungen zur Verdichtung von Luft und Gasen, Generatoren, Bauausrüstungen, Berg- und Tunnelbauausrüstungen, der aber auch in der Vakuumtechnik aktiv ist.

Hisanao Amino, der neue Finanzchef, ist spezialisiert auf den Bereich Vermögensverwaltung sowie Haftungs- und Risikomanagement. Der 54-Jährige war nach seinem Betriebswirtschaftsstudium an der Universität Tokio 30 Jahre lang für die Bank of Tokyo-Mitsubishi tätig und wechselte vor zwei Jahren als General Manager bei Nikkiso in die Medizin-Sparte. Er hat mit Aufenthalten in New York und London insgesamt 13 Jahre Auslandserfahrung.

Erstes Patent im Jahr 1954

Die Lewa-Gruppe bezeichnet sich selbst als einen weltweit führenden Hersteller von Membran-Dosierpumpen, Prozesspumpen sowie kompletten Dosiersystemen und -anlagen. Das Unternehmen wurde 1952 von Herbert Ott und Rudolf Schestag gegründet. Ihr erstes erfolgreiches Patent ist die im Jahr 1954 angemeldete Kipphebelpumpe gewesen.

Mittlerweile hat die Lewa-Gruppe, die 2009 vom japanischen Nikkiso-Konzern übernommen wurde, 14 Tochtergesellschaften sowie Vertretungen und Vertriebsgesellschaften in mehr als 80 Ländern. Lewa beschäftigt weltweit 1070 Mitarbeiter. Davon arbeiten etwa 560 am Hauptsitz in Leonberg. Von hier leitet sich auch der Name ab, denn Lewa steht für „LEonberger WAsseraufbereitung“. Die Unternehmensgruppe hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 218 Millionen Euro verbucht.