Mit 25 Livebands feiert das Warmbronner Open-Air von Freitag an den 30. Geburtstag. Drei Tage lang wird gefeiert – heute um 18 Uhr geht’s los. Der Eintritt ist umsonst. Jetzt hoffen alle, dass das Wetter hält.

Warmbronn - Von großer Anspannung oder Stress ist bei den Verantwortlichen, Technikern und Helfern einen Tag vor dem Start des Warmbronner Open-Airs nicht viel zu sehen. Weil sie überraschend doch Zeit gefunden haben, standen die ersten Helfer bereits am Montag auf dem Warmbronner Waldsportplatz und begannen mit den ersten Vorbereitungen.

 

„Wir haben eigentlich fast schon einen Tag Vorsprung. So wie es heute aussieht, sah es sonst immer erst am Freitagmorgen aus“, sagt Jon Lukacs, der Mann für alles, erfreut. Viel Schlaf bekommen die Helfer des dreitägigen Festivals trotzdem nicht, die Zelte und die Bühne stellen sich schließlich nicht von alleine auf. Jeden Tag wird bis in die Nacht hinein gearbeitet. „Heute habe ich von 5 bis um halb 9 geschlafen“, meint Lukacs, der hofft, in den nächsten Tagen wenigstens einmal daheim schlafen zu können. Da sei es dann doch bequemer.

Spaghetti für 20 Mann

Während im Hintergrund schon fleißig der Küchenboden verlegt wird, beißt Lukacs auf einer Bierbank vor dem Helferzelt in sein Frühstücksbrötchen. „Essen bekommen wir vom Warmbronner Jugendhaus. Dort gibt es auch eine Dusche“, sagt Projektleiter Mark Roman Stehle. Für die 20 Helfer hat der Koch gestern Spaghetti zubereitet. Um das teure Equipment nicht schutzlos zurückzulassen, fahre man immer in zwei Schichten zum Essen. „Hier steht viel Geld rum“, betont Stehle mit Blick auf die Bühne, auf der nachts ein Helfer schläft, um ein Auge auf das etwa 10 000 Euro teure Equipment zu haben. Die Bühne ist am Mittwochabend angeliefert worden, in der Nacht hat man die Lichttechnik installiert und aufgebaut. „Früher hatte man immer ein Lichtpult, heute kann man über den Computer oder das Tablet jeden einzelnen Strahler ansteuern“, erzählt Stehle begeistert.

Die Lichttechniker Julian Rettig und Benjamin Hill, die eine besondere Rolle bei der 30er-Feier spielen, sind Freunde des Jugendhausvereins. „Alles, was wir hier später haben, muss aus tausend Ecken hierhergeschafft werden. Das ist schon ein großer logistischer Aufwand“, betont Marc Roman Stehle. Ohne die vielen Verbindungen des Jugendhauses Leonberg, die über Jahre entstanden seien, wäre solch ein Fest gar nicht machbar. „Seit mittlerweile 40 Jahren machen wir Kulturprogramme, da steckt viel Erfahrung drin“, sagt Stehle.

„Das beste Line-up seit Jahren“

Damit sich die ganzen Anstrengungen auch lohnen, hofft Stehle auf viele Besucher. Jon Lukacs ist zuversichtlich: „Wir haben dieses Jahr das beste Line-up seit Jahren“. Er spielt Ukulele bei der Band Swolo, die am Sonntagmittag auftreten wird und freut sich schon besonders auf Dr. Aleks and the Fuckers, Nasou, die Grüne Welle und Mom’s Day.

Wenn die letzten Töne der Schlussband am Sonntag zu hören sind, fängt direkt schon der Abbau an. „Es gab schon Jahre, da hat es die ganze Woche danach so stark geregnet, dass wir die Zelte nicht abbauen konnten“, sagt Stehle. Die würden im Lager sonst schimmeln. „Der Aufbau ist immer relativ human, der Abbau dagegen Horror“, schildert der Projektleiter. Auch deshalb hofft jeder auf gutes Wetter. „Die Aussichten sind ganz gut“, hat Jon Lukacs erfahren. War im vergangenen Jahr das Event fast im Schlamm versunken, könnte es seit 2008 erstmals wieder trocken bleiben.

Jetzt müssen die Helfer noch auf Peter Trinkle warten, der um 14 Uhr die Tontechnik bringt. Das Wetter steht schließlich nicht im Mittelpunkt, sondern die Musik.