Anja ist als Kandidatin für die Kochwettbewerbs-Show „Das perfekte Dinner“ beim Privatfernsehsender Vox ausgewählt worden. Am Mittwochabend läuft die Folge, in der sie als Gastgeberin die anderen Kandidaten auf ihrem Bauernhof bewirtet.

Leonberg - Am liebsten sitzt Anja aus Leonberg nach Feierabend gemütlich auf dem Sofa, sieht sich „Das perfekte Dinner“ an und telefoniert dabei mit ihrer Freundin. Heute ist das Ganze etwas anders – sie selbst ist nämlich einer von fünf Kandidaten, die für die aktuell gesendete Sonderserie „100 Prozent aus der Region“ vor der Kamera gestanden hat. „Kochen war schon immer ein Hobby von mir“, erklärt sie und erzählt, wie sie sich bereits 2010 an einem Stand auf einer Stuttgarter Messe für die Fernsehserie beim Sender Vox beworben hat. Heute, vier Jahre später, sieht sie zum ersten Mal das Ergebnis der fünf Drehtage, die im August stattfanden.

 

Ursprünglich kommt Anja aus Nagold, hat sich nach ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau zur Sekretärin mit Projektleitung für die C- und E-Klasse von Mercedes-Benz hochgearbeitet. „Ich bin durch und durch Sekretärin und glücklich damit“, sagt sie. Im Jahr 2010 verschlug es die 45-Jährige nach Leonberg, dort lebt sie bis heute auf einem Bauernhof und versorgt sich so gut es geht selbst. „Ich habe angefangen, Kräuter zu pflanzen und gemerkt, dass das mein Ding ist.“ Die Zusage für „Das perfekte Dinner“ erhielt sie eine Woche vor Drehbeginn, kurze Zeit darauf fuhr sie bereits quer durch Deutschland, um als Kandidatin bei den anderen Teilnehmern zu speisen und bewerten.

Am dritten Tag fand das Dinner bei ihr zu Hause statt. „Morgens kam das Kamera-Team für eine Wohnungsbesichtigung und zum Einkaufen“, erzählt sie. Groß eingekauft habe sie aber nicht, denn die Zutaten für ihr „perfektes Dinner“ holte sie größtenteils vom eigenen Hof und aus dem benachbarten Garten. Mit einer vom Fernsehen bereitgestellten „Schnippelhilfe“ ging es mittags dann ans Eingemachte. „Als Aperitif gab es eine Sommerbowle mit Himbeeren, die Vorspeise bestand aus warmem Einkorn-Salat mit Rosenblüten. Schweinefilet auf Wurzelgemüse mit Petersilienkartoffeln in brauner Bunter geschwenkt war mein Hauptgericht und zum Nachtisch gab es Himbeer-Rosmarin-Eis mit Mini-Guglhupf“, schwärmt sie heute noch. Dazu servierte Anja ausgewählte Weine einer Winzergenossenschaft aus dem Weinsberger Tal. Für intensive Vorbereitungen auf den Koch-Wettbewerb hatte Anja im Vorfeld überhaupt keine Zeit. „Im Prinzip habe ich einfach gekocht“, sagt sie lapidar und ziemlich unaufgeregt.

Ohne Hilfe hätte sie das aber nicht so locker geschafft. „Ich habe viel Zuspruch von meinen Freunden und der Familie bekommen, sie haben mich alle gewaltig unterstützt.“ Das machte Anja Mut – vor allem, weil es ungewohnt gewesen sei, vor einer Kamera zu stehen. „Es wurde aber von Tag zu Tag entspannter, auch weil das Team und die anderen Kandidaten wirklich toll waren“, sagt sie. Ihre eigenen kleinen Patzer selbst im Fernsehen zu sehen, findet die 45-jährige nicht tragisch – ganz im Gegenteil: „Im Interview habe ich mich einmal versprochen, als ich das gesehen habe musste ich total über mich selbst lachen.“

Das war wohl auch ein Teil ihres Erfolgsrezepts: „Ich bin da einfach hingegangen, ganz unbedarft und so wie ich halt bin“, Anders gemacht hätte sie im Nachhinein nichts. Und ein Erfolg war es für Anja ohnehin – auch wenn man erst am Freitag erfahren wird, wer der Gewinner der Sonderserie ist. „Es war zwar eine anstrengende Woche, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe viele tolle Begegnungen mit netten Menschen gemacht. Es war eine totale Bereicherung.“

Von einer Fernsehkarriere träumt die Sekretärin aber ganz und gar nicht: „Ich hatte total viel Spaß, aber ich liebe meinen Beruf und mein Leben, mein Traum hat sich bereits erfüllt.“ Heute um 19 Uhr wird die Sendung ausgestrahlt. Zwar weiß noch keiner, wer die 1500 Euro Preisgeld bekommt, aber eines ist sicher: Für Anja war es so oder so „Das perfekte Dinner“.