Die Stadt Leonberg ist vorbereitet auf den Winter. Die Salzlager für den Streudienst sind prall gefüllt. Außerdem wird bei den Fahrzeugen auf moderne und intelligente Technik gesetzt.

Leonberg - Der Winter kann kommen. „Wir rechnen zwar nicht damit, dass der Schnee schon heute nacht fällt. Aber wir sind vollends vorbereitet“, sagt Undine Binder-Farr, die Sprecherin der Leonberger Stadtverwaltung. Auch wenn sich nach dem goldenen Herbst der letzten Tage noch niemand so recht Schnee und Eis wünscht. Das Streusalzsilo ist voll, alle Winterdienstfahrzeuge des Baubetriebshofs sind gewartet, die Dienstpläne stehen. Gespart hat die Stadt dabei auch noch. Denn nach dem vergangenen Winter, der sehr mild ausgefallen war, musste nicht viel Streusalz und Split nachgeordert werden.

 

Stattdessen wird in Technik investiert. Noch vor dem Winter solle der Betriebshof einen zweiten Streuwagen mit einem sogenannten Eisfühler bekommen, sagt die Stadtsprecherin. Der Fühler erspüre die Dicke von Schnee und Eis. Dann regulierten die speziellen Streuautomaten selbst, wie viel Salz auf den glatten Straßen verteilt werde. Der Aufsatz für den größeren Streuwagen hat die Stadt rund 37 000 Euro gekostet, der neue, etwas kleinere kommt auf knapp 26 000 Euro. „Dank der Technik sparen wir Salz“, sagt Undine Binder-Farr.

Im Schnitt verbraucht Leonberg 500 Tonnen Streusalz jeden Winter. Bei einer Lagerkapazität von 400 Tonnen Salz und Split auf dem städtischen Betriebshof müsse die Stadt nur einmal Streugut nachordern. Geräumt wird dann nach einem dreistufigen System. Hauptverkehrsachsen, Bus- und Gefällstrecken sowie die Anfahrten zu Krankenhäusern etwa genießen oberste Priorität. An zweiter Stelle rangieren wichtige innerörtliche Straßen und an letzter Neben- und reine Wohnstraßen.

Ausgegliedert hat Leonberg dagegen den Streudienst in den sogenannten Handstreubezirken, wie ihn jeder Hausbesitzer auch zu erledigen hat. Vor städtischen Immobilien und auf Grundstücken der Stadt – vom Kindergarten über den Stadtpark bis zu Gehwegen vor dem Neuen Rathaus sind das insgesamt 11 000 Quadratmeter – sorgen nun private Unternehmen dafür, dass niemand in Gefahr gerät. Dafür hat die Stadt 180 000 Euro eingeplant.

Gut vorbereitet sind auch Böblingen und Sindelfingen. Die Stadt Herrenberg, der im besonders schneereichen Winter 2009/10 das Salz ausgegangen war, hat für 250 000 Euro nachgerüstet. Ein Salzlager wie auf dem Gelände des Zweckverbands Technische Betriebsdienste Böblingen/Sindelfingen, das 600 bis 800 Tonnen für die Straßen der beiden Städte fasst, kam aus Platzgründen nicht in Frage. Deshalb werden die 300 Tonnen Streusalz auch künftig in Silos aufbewahrt. Außerdem lagerten weitere 170 Tonnen bei einem Lieferanten, die dieser innerhalb von 24 Stunden nach Herrenberg bringen könne, erklärt Stefan Kraus, der Chef der Technischen Dienste in Herrenberg.

Streupläne, ein Glättewarnsystem, genügend Vorrat an Salz, ausreichend Personal und Fahrzeuge seien wichtig für die Abwicklung des Winterdienstes, sagt Kraus. In Herrenberg sind 16 Mann in zwei Schichten damit beschäftigt. Bei den Technischen Betriebsdiensten Böblingen/Sindelfingen plant der Geschäftsführer Lars Engelmann mit 40 Mann. Wenn besonders viel und andauernd Schnee fällt, kann er auf weitere 40 Kräfte in Bereitschaft zurückgreifen. Der Leonberger Bauhof verfügt über sechs eigene Fahrzeuge, die in Schichten von 38 Mitarbeitern benutzt werden. Dazu kommen drei Fahrzeuge von Fremdfirmen, die allerdings das Streugut und ihre Auftragsrouten von der Stadt beziehen. Gefahren wird dann von 4 Uhr morgens an bis abends 22 Uhr – natürlich nur, wenn auch Schnee fällt.

Wie muss ich räumen?

Blätter
Bevor es mit dem Schneeräumen beginnt, müssen sich jetzt die Grundstückseigentümer und Mieter um die gefallenen Herbstblätter kümmern, denn moderndes Laub bedeutet eine erhebliche Rutschgefahr. Wer Kehrwoche hat, ist verpflichtet die Blätter von den Gehwegen und – falls keine vorhaben sind – am Rande der Fahrbahn auf einer Breite von 1,5 Metern zu entfernen.

Schnee und Eis Im Winter müssen Anwohner die Gehwege vor ihren Häusern werktags von 7 bis 21 Uhr geräumt haben. Seit dem vergangenen Jahr gilt die Räumpflicht samstags erst von 8 Uhr an, sonn- und feiertags von 9 Uhr an, ebenfalls bis 21 Uhr am Abend. Der Einsatz von Streusalz ist verboten. Auftauende Mittel dürfen aber an besonders gefährlichen Stellen, etwa Treppen oder Steilhängen, sowie bei plötzlichem Eisregen eingesetzt werden.