Die Kälte kommt zum Wochenwechsel: Die Winterdienste von Stadt und Kreis sind gut gerüstet.

Leonberg - Selbst wenn das Thermometer momentan in Richtung Frühling tendiert: Der nächste Winter kommt bestimmt! Spätestens zum Wochenwechsel wird es kalt. Der Meteorologe Jörg Kachelmann sagt für den Raum Leonberg von Montag an sogar Minustemperaturen voraus. Eis und Schnee werden dann nicht lange auf sich warten lassen. Grund genug also um nachzufragen, wie gut der Winterdienst vorbereitet ist.

 

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Wer streut wo?

Unterschiedliche Dienststellen sind für verschiedene Bereiche verantwortlich. Für den Winterdienst auf den Autobahnen sind die Autobahnmeistereien zuständig. Der Landkreis befreit Bundes-, Landes- und Kreisstraßen von Schnee und Eis.

Die Bahnhöfe werden in der kalten Jahreszeit von einem eigenen Unternehmen der Bahn, „DB Services“, übernommen. Bevor der erste Zug kommt – die letzte Bahn fährt in Leonberg um halb zwei, und die erste trudelt wieder gegen fünf Uhr ein – kümmern sich die Mitarbeiter um den Winterdienst an den Bahnstationen. Innerorts liegt die Verantwortung für freie Straßen bei den Städten und Gemeinden.

Einsatz für die „Straßenbeobachter“

In Leonberg ist man laut Tom Kleinfeld bestens auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. „224 Tonnen Salz lagern im Baubetriebshof, sowie jeweils 56 Tonnen Salz in je zwei Silos in Höfingen und Warmbronn“, sagt der Pressesprecher der Stadtverwaltung. In den Hallen „in der Au“ stehen zwei große Fahrzeuge, drei Gerätewagen und ein kleinerer Traktor. „Wenn dann noch Bedarf besteht, können zusätzlich drei große Fahrzeuge von Fremdfirmen angefordert werden“, sagt Kleinfeld.

Ist am Vorabend schon klar, dass es Schnee gibt, sind die „Straßenbeobachter“ gefragt. Ab 4 Uhr sind dann zwei Mitarbeiter in der Innenstadt und den Teilorten unterwegs um zu schauen, wo gestreut oder geräumt werden muss. Die anderen Kollegen im Baubetriebshof stehen auf Abruf bereit. Bis 7 Uhr sind die Mitarbeiter, je nach Bedarf, auf den Straßen unterwegs. Falls es danach wieder gefriert, wird weitergefahren.

Warum Winterreifen so wichtig sind

Die beiden Straßenmeistereien des Landkreises befreien pro Einsatz auf rund 560 Kilometern die Fahrbahnen von Schnee und Eis. Dafür sind die Mitarbeiter von 3 Uhr morgens bis 22 Uhr abends in drei Schichten im Einsatz. „Bei extremen Witterungsverhältnissen müssen wir uns erst auf Straßen wie Rettungswege, Kreuzungen oder Hauptstraßen konzentrieren“, sagt Rebecca Kottmann. Die Pressesprecherin des Landratsamtes in Böblingen ruft auch bei geräumten Straßen zu erhöhter Vorsicht auf:. „Winterreifen sind Pflicht und auch die Geschwindigkeit muss angepasst werden.“

Und spricht damit eine Thematik an, die auch Jörg Jaiser nur zu gut kennt. „Früher sagte man: Von Oktober bis Ostern werden Winterreifen montiert. Wenn ich heute meine Kunden am 10. Oktober frage, wie es mit den Winterreifen aussieht, sagen die mir, haben sie mal aus dem Fenster geschaut? Es scheint doch noch die Sonne“, berichtet der Serviceleiter vom Autozentrum Epple in Rutesheim.

Die Autobahn hat Priorität

Höhere Geschwindigkeit heißt auch höhere Unfallgefahr. Kein Wunder also, dass Schnellstraßen in Sachen Winterdienst höchste Priorität haben. Die sechs Autobahnmeistereien des Regierungsbezirks Stuttgart haben deshalb 16 000 Tonnen Salz in zwölf Hallen und zehn Silos eingelagert. Damit werden 180 Mitarbeiter rund um die Uhr für die Verkehrssicherheit der 420 Kilometer Autobahnen sorgen.

Übrigens: Selbst wenn der Winter mild ausfällt, gibt es genug zu tun. Dann kümmern sich die Mitarbeiter um Gehölzpflegearbeiten oder führen Wartungen durch. Langweilig wird es den Männern nicht.