Marianne Wolf hat die wohl älteste Zuchtanlage für Leonberger Hunde in ganz Baden-Württemberg. Die Weil der Städterin hat sie von ihrem Großvater geerbt – beim Pferdemarkt hat sie die Tiere mit ihren Kollegen der Landesgruppe präsentiert.

Leonberg – Marianne Wolf hat die wohl älteste Zuchtanlage für Leonberger Hunde in ganz Baden-Württemberg. Die Weil der Städterin hat sie von ihrem Großvater geerbt – und züchtet selbst noch die majestätischen Tiere. Nun steht sie mit ihren Freundinnen vom Deutschen Club für Leonberger Hunde neben dem Zelt des Vereins – und die vier Tiere sitzen brav daneben.

 

Beim großen Auftritt im Reiterstadion verkündet der Landesvorsitzende Hubert Sporrer stolz die lange Tradition der Leonberger Hunde, die 1840 erstmals vom Stadtrat Heinrich Essig gezüchtet wurden. „Wir haben zehn Zuchtstätten im ganzen Land“, erzählt er, „12 bis 15 zugelassene Rüden.“ Der Applaus ist trotz des Regens reichlich, die Reihen im Reiterstadion sind gut gefüllt. Brav trotten die löwenartigen Tiere hinterher und zeigen ihr gutmütiges Wesen. „Es sind absolute Familienhunde, die gehören nicht in einen Zwinger“, sagt Sporrer. Die Landesgruppe hat gut 170 Mitglieder. Nicht alle züchten auch, obwohl einige aus dem Badischen mit dem Rüden Garfield derzeit international alle Preise einheimsen.

Aber es ist schließlich ein ziemlich aufwendiges Hobby, die edlen Tiere zu züchten und auf Schauen zu reisen. Davon kann Marianne Wolf aus Weil der Stadt ein Lied singen. Sie hat zwei erwachsene Tiere und vier Welpen. Zusammen mit der Ausbildungsleiterin Gretel Heß, Heidi Reichert und Katja Tauch treffen sie sich immer sonntags auf dem Leonberger Vereinsgelände zum Training.

Denn ohne gute Ausbildung sind die riesigen Leonberger Hunde schwer zu handhaben. „Mit vier Monaten wiegen sie schon 20 Kilo“, erzählt Katja Tauch. Wenn man die Tiere nicht in jungen Jahren dazu erzieht, brav bei Fuß an der Leine zu gehen, wird man von dem später bis zu 80 Kilo schweren Hund schnell mitgerissen oder mitgezogen.

Überhaupt sind die Leonberger eigenwillige Wesen. „Sie sind manchmal auch ganz schön stur und hören erst beim vierten oder fünften Mal“, meint Heidi Reichert. Sprich: es bedarf einer starken Hand, um Leonberger Hunde zu guten Gefährten zu machen.

Dazu geht die Leonberger Gruppe regelmäßig auch in die Stadt zum Training: „Wir laufen mit ihnen Treppen beim Leo-Center oder nutzen einen Aufzug mit Glaswand.“ Was die Tiere ziemliche Überwindung kostet, daher ist nicht nur das Trainingsgelände, sondern auch die Stadt ein gutes Terrain dafür.

Der Pferdemarkt ist für sie jedes Jahr ein großes Highlight. Schließlich ist es schwierig, Nachwuchs zu bekommen, der Auftritt ist für den Verein daher auch eine wichtige Werbung. Marianne Wolf verweist auf die Vorteile der Tiere: „Sie sind unglaublich treu und gehören zur Familie.“