Weil Ampeln eingesetzt werden müssen, bilden sich an der Kreisel-Baustelle in beide Richtungen lange Autoschlangen. Gegen Ende der Woche könnte sich die Situation entspannen.

Leonberg - Auf der Straße nach Rutesheim stauen sich die Autos bis auf Höhe des Pomeranzengartens. Auf der Straße von Rutesheim nach Leonberg harren derweil die Fahrgäste eines Linienbusses mehr als eine halbe Stunde in dem Stau aus, der sich vor der Ampel beim neuen Kreisverkehr an der Kreuzung der Rutesheimer Straße mit der Gebersheimer Straße gebildet hat.

 

Eigentlich sollte es eine frohe Botschaft sein, als das Landratsamt und die Stadtverwaltung Leonberg verkündet haben, dass auf der Kreisstraße von Dienstag, 31. Juli, an, die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt des Kreisverkehrs und die Sanierung der Straße weitgehend abgeschlossen sind. Damit wurde die Straßensperrung von der Kreuzung, wo jetzt der Kreisverkehr entsteht, bis zum Ortsbeginn an der Leonberger Silcherstraße aufgehoben. Dafür wird nun der Verkehr, wie in einer Einbahnstraße, mit zwei Ampel über fertige Teile des neuen Kreisverkehrs geleitet. Doch wie jetzt die Lage zeigt, scheint das nicht das Gelbe vom Ei zu sein. Vor den beiden Ampeln stauen sich besonders in den Stoßzeiten lange Blechlawinen.

Lange Wegstrecke bedeutet lange Ampelphasen

Und das weiß man auch beim Planungsamt der Stadt Leonberg. „Nachdem die Hälfte des Kreisverkehrs gebaut ist und die Stadtwerke die aufgegrabenen Straßen genutzt haben, um in der Rutesheimer Straße die Trinkwasserleitungen auszutauschen, ist das gegenwärtig die einzige direkte Verbindung, die wir in die Nachbarstadt anbieten können“, bedauert der Amtsleiter Norbert Geissel.

„Weil der Verkehr aber nur einspurig läuft, ist eine Ampel dringend erforderlich, und da liegt das Problem“, sagt Erhard Wieland vom Leonberger Stadtplanungsamt. Zwischen den beiden Ampeln liegt gegenwärtig eine etwa 300 Meter lange Wegstrecke, und das führt zu langen sogenannten „Räumzeiten“. Das ist die Zeit, die einkalkuliert wird, damit alle Autos, die Grün hatten, den Straßenabschnitt zwischen den beiden Ampeln passieren können. „Aus leidiger Erfahrung müssen wir auch noch einige Sekunden dazuschlagen, weil es immer auch Unbelehrbare gibt, die auch bei Rot noch einfahren“, erläutert Wieland.

Fertigstellung bis zum 20. September geplant

Ende der kommenden Woche soll sich die Sache etwas entspannen, hofft Wieland. Da wollen die Bauarbeiter die Straße aus Richtung Rutesheim an den Kreisverkehr anbinden. „Aber es hängt auch davon ab, wie zügig sie den benötigten Asphalt bekommen, und dann muss dieser auch noch abkühlen“, erläutert Wieland. Damit verkürzt sich das Wegstück zwischen den Ampeln auf etwa 120 Meter. „Die Räumzeit wird deutlich kürzer und der Durchfluss der Autos erhöht sich erheblich“, ist der Fachmann überzeugt. Um die Ampelzeit nicht noch weiter zu verlängern, wurde bewusst darauf verzichtet, Autos aus Richtung Gebersheim in den Kreisverkehr einfahren zu lassen. Deshalb ist die Engelbergstraße von Gebersheim in Richtung Innenstadt gesperrt. Von der Rutesheimer Straße kann nach Gebersheim abgebogen werden.

Nicht mehr möglich ist es, von dem Kreisverkehr Schweizermühle, dem sogenannten Aldi-Kreisel, weiter auf der Gebersheimer Straße zu fahren, um von dort in die Rutesheimer Straße einzubiegen. Lediglich die Anlieger aus der Gartenstadt können bis zu der Kreisel-Baustelle in die Gebersheimer Straße einfahren. Die Busse fahren seit Dienstag wieder über die Bahnhofstraße in die Rutesheimer Straße und halten dort an den gewohnten Haltestellen.

Wie auch im ersten Bauabschnitt bestehe nach wie vor für die Autofahrer die Möglichkeit, den Umweg über Höfingen und Gebersheim zu nutzen, sagen die Stadtplaner. Fertig gestellt wird der Kreisverkehr voraussichtlich zum 20. September.