Die Stadt investiert 300 000 Euro in eine neue Aufbereitungsanlage. Künftig muss kein Trinkwasser mehr für den Betrieb verwendet werden. Das wiederum spart jährlich bis 90 000 Euro.

Leonberg - Rund 100 000 Euro überweist die Stadt Leonberg jährlich dem eigenen Tochterbetrieb Stadtwerke – für Trinkwasser, das in der Kläranlage verwendet wird. Damit soll noch in diesem Jahr Schluss sein. Für 300 000 Euro wird die Anlage im mittleren Glemstal modernisiert und eine neue Brauchwasseranlage installiert. Die bisherige ist inzwischen 22 Jahre alt und kann nur Wasser von minderer Reinheit herstellen. Außerdem ist sie nach Angaben der Stadtverwaltung in die Jahre gekommen.

 

Für verschiedene Klärprozesse wird jedoch Wasser besserer Qualität benötigt, etwa um eine Ausbreitung von Keimen und Viren zu verhindern. Die neue technische Anlage schlägt mit 180 000 Euro zu Buche, sie wird zwischen den bestehenden Gebäuden eingerichtet. Für die Bauarbeiten, Nebenkosten sowie Mehrwertsteuer werden zusätzlich 120 000 Euro fällig. Ein Großteil des Geldes, das der Gemeinderat einstimmig bewilligt hat, stammt aus Haushaltsresten des vergangenen Jahres. Für 2016 sind zusätzliche 100 000 Euro genehmigt worden. Nach spätestens fünf Jahren soll sich die Investition dann amortisiert haben.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird wohl der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid die Sache betrachten. „Die Stadtwerke verlieren damit einen ihrer besten Kunden“, wurde im Gemeinderat gescherzt. Vonderheid ist Geschäftsführer der Stadtwerke. Als Finanzbürgermeister werden ihn jedoch die bis zu 90 000 Euro freuen, die nun jährlich beim Betrieb der Kläranlage eingespart werden können.

„Das ist eine wirtschaftlich und fachlich saubere Sache“, bemühte Dieter Vestner (Freie Wähler) ein Wortspiel.