Benedict Blaschko aus Höfingen hat einen ersten Preis bei Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen. Beim nächsten Wettbewerb will er erst einmal pausieren und von diesem Erfolg zehren.

Leonberg - Nach wie vor gilt die Blockflöte als das ideale Einstiegsinstrument in der musikalischen Ausbildung von Kindern. Auf der anderen Seite haftet dem Holzblasinstrument auch das Vorurteil an, kein „richtiges“ Instrument zu sein. Eher eines, das man auf dem Weg zu einem ordentlichen Instrument ein Weilchen spielt.

 

Ähnlichen Vorurteilen ist auch Benedict Blaschko schon begegnet, der in diesem Jahr beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ einen ersten Preis abgeräumt hat. Weitere Preisträger waren heuer Anna Greta Schweig (Querflöte, zweiter Preis, Klasse von Cornelia Gerstein-Ichimescu) und Philipp Lauterbach (Posaune, dritter Preis, Klasse Herward Heidinger vom Musikverein Lyra).

Dabei gesteht der Achtklässler Benedict Blaschko durchaus, dass die Blockflöte für ihn zunächst ein Verlegenheitsinstrument gewesen sei, weil er als Sechsjähriger für den gewünschten Querflötenunterricht noch nicht groß genug war.

Rhythmusgefühl schon als Kind

„Benedict hat schon im Kindergarten die Rhythmik großen Spaß gemacht“, erinnert sich seine Mutter. „Und nachdem wir dann zu Schulbeginn beim Instrumentenkarussell der Jugendmusikschule waren, hat er sich gleich für die Flöten und für Klarinette interessiert.“ Benedict nahm Privatunterricht bei einer früheren Lehrerin der Jugendmusikschule, die in Rente gegangen war. In der Grundschule gab es damals einen Musizierkreis als Arbeitsgruppe, wo Benedict seine Flötenkünste einbringen konnte, sich aber auch mal mit Percussion beschäftigte. In der dritten Klasse stockte er auf und lernte an der Jugendmusikschule auch noch Klarinette. Beides spielt der Achtklässler bis heute. Seit der fünften Klasse spielt der 14-Jährige im Sinfonieorchester der Jugendmusikschule und seit diesem Schuljahr ist er zudem Teil des Schulorchesters am Albert-Schweitzer-Gymnasium.

Schon zum zweiten Mal hat Benedict bei „Jugend musiziert“ mitgemacht. Auch beim ersten Mal wäre seinerzeit sein Trio an den Landeswettbewerb weitergeleitet worden, doch einer der Mitmusiker wollte nicht weitermachen. In diesem Jahr, beim Solospiel, war Benedict nur auf sich selbst angewiesen und spielte sich von Sindelfingen über Mannheim bis nach Hamburg, wo er drei Stücke spielte, am Cembalo begleitet von Iris Herkommer-Bischoff .

„Seit zwei Jahren spiele ich Flöte bei Cornelia Gerstein-Ichimescu“, erzählt Benedict und seine Mutter ergänzt: „Sie fordert die Schüler sehr, ist unglaublich engagiert und kann die Kinder toll aufbauen und motivieren.“ Sie war es auch, die die Stücke fürs Vorspiel auswählte. „La Bernabea“ von Giovanni Antonio Pandolfi Mealli, ein Stück aus dem Frühbarock, hat Benedict auf der Sopranflöte als erstes gespielt. Schwieriger fand er das zweite, die „Sonata III“ von Francesco Barsanti, das er auf der Altflöte vorspielte. Wer so gut Flöte spielt wie Benedict, der mit 24 von 25 möglichen Punkten einen ersten Preis erspielt hat, der kann auch mal zwei Flöten gleichzeitig bearbeiten: ziemlich schräge, auch mal schrille und ungewöhnliche Töne hat Benedict seinen zwei Flöten im Mund bei Bob Margolis‘ Stück „Fanfare“ entlockt.

Jetzt erst mal vom Erfolg zehren

Beim nächsten Wettbewerb von „Jugend musiziert“ will der 14-Jährige erst mal pausieren und weniger lang an seinen Schleifern, Trillern, Prallern, dem Vibrato und Staccato arbeiten. „Am Ende war das schon ein bisschen stressig“, erzählt er, „und ich will jetzt erst mal von meinem Erfolg zehren.“ Ob er mal Musik studieren will? Auch da ist Benedict, der noch Handball und Tennis spielt, ganz klar. „Die Musik soll lieber ein Hobby bleiben“, sagt er. „Ich interessiere mich auch für Naturwissenschaften und würde gern mal Roboter bauen.“ Das eigenhändige Musizieren lässt er sich von denen aber sicher nicht abnehmen.