Von der Gastroenterologie bis zur Herzinfarkt-Behandlung: Sieben Chefärzte präsentieren den Mitgliedern des Business Network ihre Kliniken, und die sprechen von steigenden Patientenzahlen. Die Wirtschaftsvertreter sind beeindruckt.

Leonberg - Medizin und Wirtschaft – zwei unterschiedliche Welten? Keineswegs, sagt Martin Koppenborg: „Eine gute medizinische Versorgung ist ein wichtiger Standortfaktor und ein Wirtschaftsmotor“, sagt der Vorsitzende des Leonberger Business Network (LBN).

 

Deshalb hat er die Mitglieder des Zusammenschlusses von Unternehmern und Führungskräften ins Krankenhaus zu einem Info-Abend eingeladen. Dass im Krankenhaus in der Rutesheimer Straße, um dessen Zukunft es in den vergangenen drei Jahren heftige Diskussionen gegeben hatte, hervorragende Medizin angeboten wird, davon berichten sieben Chefärzte.

Zuvor versichert Martin Loydl, der Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest, dass Leonberg eine gute Zukunft habe. 16 Millionen Euro investiere der Landkreis als Träger alljährlich in den Standort. Zudem stehe eine auf mehrere Jahre verteilte Sanierung für 70 Millionen Euro an.

Schonende Schlüsselloch-Chirurgie

Zu einem medizinischen Aushängeschild des Leonberger Hauses hat sich die Gastroenterologie entwickelt. Die Chefärztin Barbara John , die vor einem Jahr ihren Dienst angetreten hat, berichtet von einem Zuwachs bei den stationären Behandlungen von 30 Prozent. Um 18 Prozent sind die Zahlen bei den stationären Patienten gestiegen. John, eine ausgewiesene Magen-Darm-Spezialistin, verweist auf die sehr enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Bauch-Chirurgie, ohne die die Zahlen nicht hätten gesteigert werden können.

Eine Feststellung, die der Chefarzt Karl Josef Paul voll bestätigt. Der erfahrene Mediziner, der die Abteilung seit 21 Jahren leitet, betont die minimalinvasiven Operationen, die sogenannte Schlüsselloch-Chirurgie, die für die Patienten sehr schonend sei.

Das ganze Spektrum von Sportverletzungen bis hin zu Autounfällen ist das Spezialgebiet von Michael Sarkar. Der Chef der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie informiert die Gäste, die zumeist Personalverantwortung haben, über ein für sie wichtiges Feld: die Versorgung bei Arbeitsunfällen. Hier setzt die Berufsgenossenschaft höhere medizinische Standards, als bei der normalen Behandlung eines Kassenpatienten. Die Unfallchirurgie ist nicht nur wegen der Autobahnnähe eine sehr wichtige Abteilung des Hauses. Hier versorgen zehn Ärzte 5000 Patienten im Jahr.

Enge Bezugspunkte gibt es zur Anästhesie von Martin Schipplick. Das 20-köpfige Team kümmert sich nicht nur darum, dass die Patienten während der Operationen schmerzfrei sind. Auch bei Notfällen sind Schipplick und seine Kollegen direkt vor Ort. Denn sollte die erste Diagnose nicht stimmen, so sei es sehr viel schwerer, sie nachher in der Klinik zu korrigieren.

Die Hypnose, so erklärt der Chefarzt dem staunenden Publikum, gehört heutzutage zur Anästhesie dazu. Allerdings habe diese Art der Hypnose nichts damit zu tun, was man aus Filmen so kennt.

Das buchstäbliche Herzstück der Klinik für Kardiologie ist das Herzkatheter-Labor, das vor drei Jahren in Betrieb genommen wurde. „Damit können wir Herzinfarkte direkt vor Ort behandeln“, erklärt Chefarzt Olaf Weber, der die Kardiologie seit 1998 leitet. „Dies wäre sonst nicht möglich.“

Besonders stolz ist Jens Schneider, der Chefarzt der Radiologie, auf eine neue Röntgenanlage in der Kardiologie, die mit der modernsten Technik ausgestattet ist. Bei gleicher Bildqualität konnte die Röntgenstrahlung deutlich reduziert werden.

Impulse durch neues Zentrum

Seit Jahren überregional renommiert ist das Gefäßzentrum von Joachim Quendt. „Wer ein Gefäßproblem hat, ist in Leonberg gut aufgehoben“, sagt der Chefarzt.

Gespannt erwartet die medizinische Führung die Ansiedlung eines privaten Strahlentherapiezentrums in der Nachbarschaft. „Davon profitieren alle Abteilungen“, prophezeit Barbara John.