Der Strohländle-Organisator Johannes Leichtle zieht eine gemischte Bilanz über die vergangenen vier Wochen unter dem Engelbergturm.

Leonberg - Johannes Leichtle tut sich ein bisschen schwer, die sechste Auflage des Strohländle einzuordnen: „Es war nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut“, meint der Organisations-Chef der Open Air-Veranstaltung am Engelberg. Die Temperaturen und das Wetter hätten die Bilanz ein wenig getrübt. „Im vergangenen Jahr hatten wir in fünf Wochen nur zwei Regentage, diesmal waren es in vier Wochen sechs Tage mit Regen“, sagt er. Mehr Besucher als im Vorjahr habe es nicht gegeben, die Zahlen dürften sich aber auf dem Niveau des vergangenen Jahres bewegen.

 

Erfolgreiche Kofferversteigerung

Einer der Höhepunkte sei mit Sicherheit der Auftritt der Beatles-Coverband Help gewesen, auch das Konzert einer U2-Coverband im Zirkus Piccolo habe viele Zuschauer begeistert. Und auch für den guten Zweck habe man einiges tun können: „Bei der Kofferversteigerung zu Gunsten des Hospizes Leonberg sind dank vieler Teilnehmer 2085 Euro zusammengekommen“, freut sich Leichtle. Das Ergebnis der Spendenbox müsse man noch auszählen, es könne aber sein, dass man dem Hospiz in diesem Jahr rund 7000 bis 8000 Euro an Spenden zukommen lassen könne.

Doch es gibt Leonberger, die mit dem Strohländle in seiner jetzigen Form ihre Probleme haben, Mathias Acher zum Beispiel. Der Unternehmens- und Personalberater findet das Fest grundsätzlich toll, ist aber der Ansicht, dass es für den Platz unter dem Engelbergturm zu groß geworden ist. „Abends und am Wochenende stehen die Autos von Besuchern fast mitten im Wald. Die Zugangswege sind so zugeparkt, dass man als Fußgänger und erst recht nicht mit dem Kinderwagen durchkommt“, bemängelt Acher, der im Namen mehrerer Anwohner spricht. Dem widerspricht Johannes Leichtle energisch: „An den Highlight-Tagen war immer ein Ordnungsdienst für die Autos da, und die Flucht- und Rettungswege waren stets frei“, erklärt er.

Kaputter Rasen

Ein weiteres Problem ist laut Mathias Acher, dass der Rasen neben dem Zufahrtsweg, der erst im Frühjahr von der Stadt neu eingesät worden sei, nach den vier Wochen Strohländle ein Acker sei. Zum einen liege dies an den parkenden Autos. Zum anderen am Zirkus Piccolo, der früher mit nur einem Wohnwagen gekommen sei, inzwischen aber mit drei Wohnwagen fast eine Wagenburg bilde. Zudem verlören die alten Gefährte Öl, was in einem Nistgebiet für Vögel besonders schlimm sei.

Auch dafür hat Johannes Leichtle kein Verständnis: „Es ist normal, dass es auf einem Parkplatz Gebrauchsspuren gibt.“ Ein Stück weit sei dies auch dem schlechten Wetter geschuldet gewesen. Es werde aber wieder neuer Gras-Samen eingesät, „und in vier Wochen sieht das da oben alles wieder tipptopp aus“, ist sich der Veranstaltungsorganisator sicher. Acher widerspricht: „Der Platz unter dem Engelbergturm ist das Wahrzeichen von Leonberg. Wie kann man dieses nur so verschandeln.“