Eine 50-Jahr-Feier jagt im Ramtel die andere. Nach der Versöhnungskirche blickt nun auch die August-Lämmle-Schule mit einer Festwoche auf ein halbes Jahrhundert Bestehen zurück.

Leonberg - Eine 50-Jahr-Feier jagt im Ramtel die andere. Nach der Versöhnungskirche blickt nun auch die August-Lämmle-Schule mit einer Festwoche auf ein halbes Jahrhundert Bestehen zurück.

 

Wohnen 1939 im Ramtel etwa 50 Meeschen, so sind es 1963 mehr als 4000. Und sie haben Kinder – viele Kinder. In der Eltinger Mörikeschule werden 939 Schülerinnen und Schüler gezählt.

In dem Jahr ist auch der Spatenstich für die neue August-Lämmle-Schule (ALS) im Ramtel. Bis zu ihrer Fertigstellung werden an dem Ulmer Straße in Baracken sechs Behelfsklassenräume für die Klassen 1 bis 3 aus dem Stadtteil eingerichtet.

Großer Festakt zur Einweihung

Im Jahr 1964 wird die Mörikeschule geteilt, und das Ramtel bekommt eine eigenständige Schule unter der Leitung von Rektor Rudolf Grimm. Ein Jahr später ziehen am 23. Oktober die ersten 15 Klassen ein. Ein Jahr später ist dann auch der zweite Bauabschnitt fertig gestellt. Die Schule wird mit einem großen Festakt eingeweiht.

Die Einrichtung erlebt eine wechselvolle Entwicklung. Bis 1980 sind wegen Raumnot im Stammhaus immer wieder Klassen der Gerhart-Hautmann-Realschule in der August-Lämmle-Schule untergebracht. Nach 24 Jahren geht im Februar 1988 Rektor Rudolf Grimm in den Ruhestand. Ihm folgt Brigitte Spiess, die das Amt 20 Jahre innehaben wird.

Auf Nachfrage der Eltern wird im Jahr 1993 an der Schule die Kernzeitbetreuung eingeführt. Um viele Eltern in die Schulaktivitäten einzubinden, wird 1995 ein Förderverein gegründet. Um den Hauptschülern die Möglichkeit zu bieten, im eigenen Schultyp die mittlere Reife zu erlangen, wird 1996 der Antrag auf eine Werkrealschule mit Klasse 10 gestellt. Die ALS wird für diese Klasse Standort in Leonberg, ist aber auch zuständig für die Schüler aus den Nachbarkommunen.

Der Wunsch nach einer Schulsozialarbeit

Eine Erfolgsgeschichte für beide Schulen ist die 1997 begonnene Kooperation mit der Karl-Georg-Haldenwang-Schule. Kinder aus den Regelklassen der ALS werden gemeinsam mit einer Klasse der Schule für geistig behinderte Kinder unterrichtet. 1997 geht ein Wunsch in Erfüllung, den das Lehrerkollegium bereits 1992 geäußert hat – die ALS bekommt Schulsozialarbeit. Die wird von der Arbeiterwohlfahrt gestellt.

Als Hauptschule mit besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung wird die ALS 2005 zur Ganztagshauptschule. Das gilt inzwischen verbindlich für alle Hauptschulklassen der Stufen 5 bis 10. Seit 2013 ist die August-Lämmle-Schule auch eine Ganztagsgrundschule.

„Der wohl größte und weitreichendste Einschnitt in unserer Schulentwicklung war der Wechsel von einem dreigliedrigen zu einem zweigliedrigen Schulsystem, was die August-Lämmle-Schule zu einer Gemeinschaftsschule gemacht hat“, sagt der Rektor Karl Heinz Wetterauer heute. Er ist 2014 Philipp Steinle im Amt gefolgt.

Drei Schularten hat die ALS unter einem Dach: die Grundschule, die auslaufende Werkrealschule und die Gemeinschaftsschule mit jeweils drei Lerngruppen in den Stufen 5 und 6. „Jeder Schüler arbeitet auf seinem Niveau – ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium“, so Wetterauer. Bei den Eltern findet das Konzept anscheinend Anklang. Die Grundschule ist nach vielen Jahren wieder durchgehend dreizügig. Und die Schülerzahlen steigen: 578 besuchen gegenwärtig die Schule.

Das Programm der Festwoche

Montag
Die Festwoche anlässlich 50 Jahre August-Lämmle-Schule beginnt mit Gottesdiensten für die Schüler. Mit Unterstützung des Fördervereins wird gesundes Frühstück geboten. Das Lehrerkollegium macht einen Ausflug gemeinsam mit ehemaligen Kollegen nach Schwäbisch Hall. Eigentlich war, wie vor 50 Jahren, eine Schifffahrt auf dem Neckar bis nach Marbach geplant – doch montags liegt die Flotte vor Anker.

Dienstag
An diesem Tag ist man unterwegs. Mit 13 gecharterten Reisebussen führt der Schulausflug auf die Schwäbische Alb: die Besichtigung von Olgahöhle, Nebelhöhle, Echazquelle und dem Schloss Lichtenstein stehen auf dem Programm. Am Nachmittag gibt es beim Elterncafé außerdem die Möglichkeit, die Schule zu erkunden.

Mittwoch
An Vormittag ist der Leseaktionstag an der August-Lämmle-Schule. Die Zehntklässler lesen den Grundschülern vor, die älteren Schüler beschäftigen sich mit dem Buch „Der kleine Prinz“. Ein Buchflohmarkt findet statt. Am Nachmittag gibt der ehemalige ALS-Schüler Thorsten Strotmann zwei Shows für die Schüler. Am Abend um 19.30 Uhr ist eine Vorstellung für das breite Publikum vorgesehen. Die Schülerfirma „events & more“ bewirtet die Besucher. Restkarten für die Vorstellung sind im Sekretariat der Schule erhältlich.

Donnerstag
Die beiden Gymnasien stellen der August-Lämmle-Schule an diesem Tag das Sportzentrum für Spiele und Turniere zur Verfügung. Am Abend um 19 Uhr informiert die Schulsozialarbeiterin Elviera Schüller-Tietze über die Patenaktion.

Freitag
Nach der offiziellen Feierstunde anlässlich des 50. Geburtstags der Schule beginnt um 15.15 Uhr das Schulfest, für das alle Mitwirkenden in den vergangenen Wochen fleißig geprobt haben. Krönender Abschluss ist um 19 Uhr ein großes Feuerwerk.