Containerwohnungen für bis zu 120 Menschen werden bereits am Bolzplatz aufgebaut. Das ist einer der Alternativstandorte, die der Ortschaftsrat anstelle der Wiese an der Staigwaldhalle vorgeschlagen hat.

Leonberg - Die geteerte Straße in den Talwiesen führt hinaus zur Feuerwehr. Da, wo die Häuser zu Ende sind, beginnen die Felder. Doch nun sind hier Baufahrzeuge unterwegs, Sattelzüge bringen immer neue Container. Ein „Dorf“ für Asylbewerber entsteht, im Mai können die ersten einziehen, erklärt Dusan Minic, der Sprecher des Landratsamtes.

 

Die Stelle am Bolzplatz ist eine von den Warmbronnern vorgeschlagene Alternative zum ursprünglich vorgesehenen Standort hinter der Staigwaldhalle. Weil dort die Stadtranderholung sowie verschiedene andere Veranstaltungen stattfinden und die Stelle Start und Ziel des Waldmeisterlaufes ist, war der Protest gegen diesen Standort groß gewesen. Er war Teil eines Konzeptes, mit dem die Stadt Leonberg dem Landkreis mittelfristig Platz für bis zu 1100 Asylbewerber zur Verfügung stellen oder vermitteln wollte. Weitere Notunterkünfte in Turnhallen sollten so verhindert werden. Auch die beiden bereits belegten Hallen des Berufsschulzentrums will die Stadt schnellstmöglich wieder frei bekommen.

So werden nun in den Talwiesen Plätze für bis zu 120 Menschen geschaffen. Ursprünglich waren 150 für Warmbronn vorgesehen. Das städtische Grundstück stand auch ganz oben auf der Liste der Alternativen, die die Warmbronner Ortschaftsräte erarbeitet hatten. Sie hatten nur mit 60 Plätzen kalkuliert, das Konfliktpotenzial als gering eingestuft. Immerhin sind die nächsten Nachbarn die Feuerwehr, die Kleintierzüchter, oder der Obst- und Gartenbauverein.

Eine andere Alternative war die Freifläche neben dem ehemaligen Stöckhof-Kindergarten, die ebenfalls in städtischem Besitz ist und Raum für 60 Menschen bietet.

„Die Entscheidung für den Bolzplatz wurde Ende Januar getroffen“, erklärt Minic. Der Kreis Böblingen ist für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig. Derzeit gibt es 3340 Plätze in 30 Gemeinschaftsunterkünften des Kreises sowie in zehn Notunterkünften (Turnhallen), die sich auf 19 Kommunen verteilen. In Leonberg gibt es bislang zwei feste Gemeinschaftsunterkünfte sowie zwei Notunterkünfte (Berufsschule) mit rund 550 Plätzen. Von den Plätzen im Kreis sind zur Zeit 3200 belegt. Doch mit dem wärmeren Wetter im Frühling werden auch wieder mehr Flüchtlinge erwartet. „Im Moment werden aus den Erstaufnahmestellen sehr viele Familien zugewiesen“, erklärt der Sprecher des Kreises.

Die Wohncontainer, die voraussichtlich in zwei Ebenen übereinander aufgestellt und um Räume für Duschen, Toiletten, Küchen und Waschmaschinen ergänzt werden, sind zum Teil schon geliefert. Jetzt fehlen noch die Anschlüsse und die Einrichtung. „Wir planen damit, dass sie zum Mai bezugsfertig sind“, erklärt der Kreissprecher. Mehr Asylbewerber-Unterkünfte soll es aber in dem Teilort nicht geben.

Bis dahin soll es auch eine gemeinsame Bürgerinformation von Landkreis und Stadt Leonberg für die Warmbronner geben. „Die Einzelheiten dazu müssen wir aber erst noch mit der Stadt abstimmen“, betont Dusan Minic.