Am letzten Schultag vor den Herbstferien machen sich 16 fleißige Helfer der Ostertag-Realschule auf der Baustelle des Jugendhauses nützlich. Da sind schon deutliche Fortschritte zu erkennen.

Leonberg - Was macht man sinnvolles am Nachmittag des letzten Schultages vor den Herbstferien? Ganz einfach: Man geht gemeinsam mit der Schulleiterin auf die Baustelle des neuen Jugendhauses und hilft, dass dieses schneller fertiggestellt wird. Das haben 13 Mädchen und drei Jungen gemeinsam mit der Rektorin der Ostertag-Realschule (ORS), Heidrun Barth, so gemacht.

 

„Erst einmal hatten wir 16 Helfer auf einmal auf der Baustelle“, freute sich Roman Stehle, der stellvertretende Vorsitzende des Jugendhausvereins, über so viel guten Willen. „Die Baustelle ist kein Spielplatz“, belehrte er die Neuntklässler, bevor sie die Werkzeuge in die Hand nahmen und los legten.

„Zwei Betonwände müssen erst grundiert werden, bevor weißer und grauer Streichputz aufgetragen wird“, erläuterte Niklas Keenan. Der Student ist Beisitzer im Gesamtvorstand des Jugendhausvereins. Er ist häufig auf der Baustelle. „Da habe ich bei den Handwerker einiges abgeschaut“, verriet er seinem Team. „Das macht richtig Spaß“, waren sich Elvira, Leoni und Celia einig und rollten fleißig die Farbe auf die Wände. Baustellenerfahrung haben die drei Neuntklässlerinnen keine. „Ich habe schon mein Zimmer gestrichen“, sagte Elvira und Leoni ergänzte: „Ich habe ein bisschen bei den Nachbarn geholfen, als sie renoviert haben.“

Richtig auf einer größeren Baustelle mitgearbeitet hat Antoni. „Das war im Sommer bei Bekannten in Griechenland, die haben ein Haus gebaut“, sagte der 16-Jährige und schwang gekonnt die Schaufel. Er und seine zwei Klassenkammeraden haben gemeinsam mit der Schulleiterin Heidrun Barth die Schubkarren mit Mineralbeton beladen. Der wurde überall dort rund um das Haus verteilt, wo später die Außenwege verlaufen werden.

Ein Helferinnen-Team beklebte eine Wand, ein weiteres schleifte den Boden im späteren Café-Bereich. Als die Schleifmaschine anfangs ein Eigenleben entwickelte und wild umher tanzte, wurde zwar viel gelacht, doch schnell hatten die Mädchen den Dreh heraus und steuerten sie gekonnt an den richtigen Platz.

„Mit dieser Aktion wollen wir die Kooperation mit dem Jugendhaus intensivieren“, erklärte die Rektorin den Baustelleneinsatz. „Die räumliche Nähe der Schule zum neuen Jugendhaus ist ein Vorteil für gemeinsame Projekte“ so Heidrun Barth. Zudem könne die ORS von den neuen Räumen und den Angeboten nachhaltig profitieren. Dabei arbeitet die Schule schon länger mit dem Jugendhausverein zusammen. Seit Herbst 2012 hat die Sozialpädagogin Marie van Huck vom Jugendhaus auch ein Büro in der Schule, wo sie die pädagogische Arbeit an der Ostertag-Realschule unterstützt. Sie ist hier Ansprechpartnerin für Schüler, Lehrer und Eltern. Im Jugendhaus selbst teilt sie sich mit Jan Lippmann die Betreuung der jungen Besucher.

„Fast 40 Helfer kommen je nach ihren Möglichkeiten vorbei“, zeigte sich Birgit Widmaier, die Geschäftsführerin des Vereins, zufrieden. Sie ist fast jedes Wochenende auf der Baustelle und kocht ehrenamtlich für die Helfer. Hoch zufrieden ist sie auch mit dem Spendenaufkommen. So gingen kürzlich von der Weihnachtsaktion der Stuttgarter Zeitung „Hilfe für Nachbarn“ 10 000 Euro für die Ausstattung des Werk- und Computerraums ein. Aber weitere Spenden sind willkommen, denn es fehlen noch rund 20 000 Euro für die Inneneinrichtung des Cafés.