Veranstalter zahlen künftig weniger für eine ehrenamtliche Brandwache. Weil die Stadt ohnehin fast ausnahmslos Ehrenamtliche unter den Brandrettern hat, kostet die Stunde künftig nicht mehr 65 Euro wie bei einem Hauptamtlichen.

Leonberg - Ob harter Rock beim Warmbronner Openair-Festival oder klassische Klänge in der Stadthalle. Ob feinsinniger Humor beim Kabarett in den Altstadtkellern oder krachende Witze bei der Karnevalssitzung in der Gäublick-Halle: Überall wo viele Menschen zusammenkommen, muss für die nötige Sicherheit gesorgt werden. Und das bedeutet, dass hinter der Bühne zumindest ein Feuerwehrmann Wache schiebt. Für den Fall der Fälle.

 

Für die Veranstalter kann das ein teurer Spaß werden, zuweilen gar zum K. O.-Kriterium für die ganze Aktion. Denn für die Brandschützer mussten bisher 65 Euro pro Stunde bezahlt werden. Bei nur drei Stunden sind da schon 195 Euro fällig.

Mehrkosten übernimmt ohnehin oft die Stadt

Das ist zu viel, sagen die Kommunalpolitiker. Würden doch diese Mehrkosten in zahlreichen Fällen dann ohnehin von der Stadt übernommen. Bei nur einer Enthaltung hat der Gemeinderat deshalb neue Gebühren beschlossen, die am heutigen 1. Juli in Kraft treten.

Demnach kostet eine Stunde, die von einem ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen abgeleistet wird, von jetzt an lediglich 30 Euro. Nur wenn ein hauptamtlicher Brandschützer im Einsatz ist, sind weiterhin 65 Euro fällig. Dies ist aber so gut wie nie der Fall, weil die Leonberger Gesamtfeuerwehr fast ausschließlich aus Freiwilligen besteht.

Trotz des deutlichen Votums für diese Staffelung gibt es im Gemeinderat unterschiedliche Meinungen. Birgit Widmaier von den Grünen kann sich mittelfristig weitere Gebührensenkungen vorstellen, lägen doch die Leonberger Tarife weit über dem Durchschnitt. Tatsächlich sind beispielsweise in Stuttgart, Reutlingen oder Ditzingen pro Stunde weniger als 30 Euro fällig. In Bietigheim-Bissingen kostet eine Einsatzstunde gar nur 10 Euro.

Ludwigsburg liegt mit 33 Euro in der Mitte, in Gerlingen kostet der stündliche Einsatz 30 Euro. In den oberen Preisklassen bewegen sich Herrenberg (35 Euro), Renningen (48,50 Euro) und Böblingen (58 Euro). Im Gegensatz zu Leonberg unterscheiden die meisten Kommunen aber zwischen einer tatsächlichen Einsatzstunde und einer Brandsicherheitswache. Und die ist in der Regel deutlich günstiger.

Leonberg bleibt teuer

Leonberg bleibt also teuer. Dennoch warnt Oberbürgermeister Bernhard Schuler vor zusätzlicher Großzügigkeit: „Wir haben die klare Auflage des Regierungspräsidiums, sämtliche Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen. Auch bei der Feuerwehr.“