Dem herbstlichen Wetter zum Trotz: Bei der Beachparty mitten in der Baustelle in der Grabenstraße geht es so richtig rund. Bei coolem Sound und kühlen Drinks kommen Jung und Alt in Scharen. Das schreit regelrecht nach einer Neuauflage.

Leonberg - Vor dem Vergnügen kommt der Schweiß. Und deshalb haben Roger Roth und Erhard Wieland am Samstagmittag zwei Lastwagen an die Sonnenkreuzung beordert. Ihre Ladung: feiner Sand. Mittels dieser Ausstattung soll das abendliche Fest zu dem werden, als was es angekündigt worden ist: eine Beachparty.

 

Eine originelle Idee, mit der die in der Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“ vereinten Geschäfte der Großbaustelle an der Grabenstraße einen besonderen, einen bunten und lebendigen Anstrich geben möchten. Getreu dem Motto: das aufwendige Sanierungsprojekt bringt zwar Unannehmlichkeiten, aber wir machen das Beste daraus und feiern sogar.

Der Tiefbauamtsleiter Roth und der Baustellenkoordinator Wieland sind nicht die Einzigen, die mittags zum Aufbauen kommen. Auch Helfer der Werbegemeinschaft nehmen Schaufeln in die Hand, um die Unmengen von Sand zwischen der Cocktailbar am oberen Ende und den Ausläufern der Baustelle in der Mitte der Grabenstraße zu verteilen.

Die Schweißarbeit lohnt sich. Gegen 19 Uhr füllt sich der von Palmen umsäumte Platz zwischen Kreissparkasse und Graf-Ulrich-Haus. Der Sturzregen, der um fünf die schlimmsten Befürchtungen aufkommen ließ, hat rechtzeitig aufgehört. Und die Feierfreunde lassen sich nicht abschrecken. Eine dicke Jacke, dann passt’s.

Einige verzichten sogar ganz auf warme Klamotten und erscheinen richtig Beachparty-gerecht im Sommer-Outfit – sogar in in Flip-Flops. Joachim Heller etwa. Der Chef der Werbegemeinschaft behält sein luftiges Schuhwerk bis in den späten Abend an. Der Stadtrat Georg Pfeiffer und seine Partnerin Susan Gschwender haben sich mit Strohhüten ausgestattet, genau wie auch Fred Haßler, Tischtennis-Kassier der TSG Leonberg. Im Zweifelsfalle können solche Kopfbedeckungen ja zudem gegen Regen schützen.

Völlig auf Nummer sicher geht Albert Kaspari. Der Vorsitzende des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg hat aus seinem Garten einen kompletten Sonnenschirm mitgebracht. Kein Wunder, dass sich stets Gesprächspartner bei ihm einfinden. Denn ein paar Tropfen fallen immer mal wieder vom Himmel. Das tut der Stimmung indes keinen Abbruch. Im Gegenteil. An der Bar bilden sich lange Schlangen. Bettina und Piet Knöpfle sowie das Team von Lothar Mattner vom Domizil haben alle Hände voll zu tun, um die Gäste mit Drinks, Bier und Wein zu versorgen. Renner sind Caipirinha und Mai Tai. Nebenan gibt’s Steaks, Currywurst und leckere Naschereien zum Nachtisch.

Und auch die ganz kleinen Gäste haben ihren Spaß. Auf einem aufgeschütteten Sandberg lässt es sich prima herumtollen.

Die Stimmung steigt und steigt. Nicht zuletzt ein Verdienst von DJ Jochen Knobel, der richtig gute Partymusik auflegt. So gut, dass nicht nur die LKZ-Mundart-Autorin Elke Zinßer und ihr Partner eine flotte Sohle aufs sandige Parkett legen.

Zu vorgerückter Stunde wird das Publikums zusehends jünger. Auch jene, die sonst die Clubs frequentieren, wissen das besondere Angebot einer Freiluft-Party mitten in der Stadt zu schätzen: Wann hat’s das in dieser Form in Leonberg schon einmal gegeben? Wenn überhaupt, dann ganz, ganz selten.

Das aber sollte sich ändern. Trotz des schlechten Wetters sind am Samstagabend mehrere Hundert Leute zur Beachparty gekommen. Es ist leicht vorstellbar, was los gewesen wäre, hätte es halbwegs sommerliche Temperaturen gehabt. So ist es kein Wunder, dass der Werbegemeinschaftsvorsitzende Heller mehr als einmal auf Wiederholung angesprochen wurde.

Die Baustelle gibt’s im kommenden Jahr zwar nicht mehr, aber einen wunderschönen Marktplatz, der viel zu selten für besondere Ereignisse genutzt wird. Also, liebe Altstädter und liebe Marketing-Leute im Rathaus: Nach dieser verheißungsvollen Premiere sollten Sie die nächste Beachparty auf dem Markt schon mal terminieren. Der August 2015 ist doch nicht schlecht. Vielleicht regnet’s ja dann auch nicht . . .