Mit einem Großaufgebot kontrolliert das Polizeirevier Leonberg mehr als 260 Menschen und rund 180 Autos.

Rutesheim - Die Kontrollstelle ist kaum eingerichtet, da beweisen die beiden Teams am Selektionspunkt einen scharfen Blick und das richtige Gespür. Sie winken zwei Autos auf den Mitfahrerparkplatz gegenüber der Rutesheimer Kraxl-alm, wo sie die Kontrolle-Teams der Polizei in Empfang nehmen.

 

„Schon wie die Autotür aufgegangen ist, haben wir gewusst, wie viel die Uhr geschlagen hat“, sagt der Polizeibeamte, der die Kontrolle absichert, während seine Kollegin den Fahrer zum Alkoholtest bittet. Dem Mann ist eigentlich nichts anzumerken, er wankt nicht, aber die Anzeige klettert auf weit mehr als 1,3 Promille Alkohol. Beim anderen Fahrer bleibt die Anzeige unter einer Promille stehen. Nachdem alles vor Ort dokumentiert ist, geht es für beide ins Leonberger Krankenhaus zur Blutentnahme, damit die Werte genau ermittelt werden können.

Schwerpunkte: Wohnungseinbrüche und Drogen und Alkohol im Straßenverkehr

„Im ersten Fall ist es klar eine Straftat und der Staatsanwalt wird über das weitere Vorgehen entscheiden, im zweiten Fall läuft es auf eine Ordnungswidrigkeit hinaus“, sagt Steffen Grabenstein. Der Polizeihauptkommissar ist der Leiter des Bezirksdienstes am Revier Leonberg und koordiniert an diesem späten Montagnachmittag die groß angelegte Kontrolle. Die hat zwei Schwerpunkte: Zum einen geht es um die Bekämpfung der Wohnungseinbruch-Kriminalität und zum anderen um Drogen und Alkohol im Straßenverkehr.

„Wir haben diesen Standort ausgewählt, weil er an der Zu- und Abfahrt der Autobahn liegt. Die nutzen organisierte Einbrecherbanden jetzt in der dunklen Jahreszeit häufig, um schnell zuzuschlagen und zu flüchten“, weiß Grabenstein. Zudem hat man hier jüngst bei einer Kontrolle gleich drei Männer verhaften können, die zur Festnahme ausgeschrieben waren. Auch kann auf dem Parkplatz eine größere Anzahl von Autos kontrolliert werden, ohne den Verkehr zu stark zu beeinträchtigen.

Insgesamt 35 Beamte, davon 15 Kolleginnen, hat Grabenstein für die Kontrolle zusammengezogen. Acht Polizisten hat auch das Göppinger „Polizeipräsidium Einsatz“, die ehemalige Bereitschaftspolizei, gestellt. Die haben ihre mobile Zentrale mitgebracht, sodass gleich Personen- und Fahrzeugdaten sowie Dokumente überprüft werden können. Unterstützung gab es vom DRK Rutesheim, das einen kleinen Verpflegungsstand eingerichtet hat.

Dem geschulten Blick der Beamten entgeht nichts

Und dann geht es Schlag auf Schlag. Die Polizisten auf der Straße winken die Autos heraus, die Kontrolle-Teams nehmen sie in Empfang. Ein weiterer ziemlich betrunkener Autofahrer wird aus dem Verkehr gezogen. „Es ist gut, dass so etwas gemacht wird“, sagt ein 32-jähriger Stuttgarter. Bei ihm gab es nichts zu beanstanden, außer dass der Inhalt seines Erste-Hilfe-Kastens abgelaufen ist. „Wenn wir den Menschen erklären, warum wir das machen, dann haben sie Verständnis“, weiß Steffen Grabestein aus Erfahrung.

Gründlich unter die Lupe nimmt ein anderes Team die drei Insassen eines Autos mit osteuropäischem Kennzeichen. Im Wagen sind viele Werkzeugkoffer. Die Männer sind zwar in Arbeitskleidung, doch die Beamten wollen ganz genau wissen, wo sie waren und wohin sie wollen. Auch die Beamten vom Team Drogen im Straßenverkehr stoßen hinzu. „Ihrem geschulten Blick entgeht keine Auffälligkeit“, sagt Polizeihauptkommissar Grabenstein.

Auf dem Mitfahrerparkplatz werden von 16 bis 18.30 Uhr 174 Menschen und 110 Autos kontrolliert. Doch dann schwärmen die Beamten zur zweiten Phase der abendlichen Kontrolle-Aktion aus.