Der Spatenstich für den zwei Millionen Euro teuren Mensa-Neubau der Mörikeschule ist gesetzt. Die Mittagsverpflegung ist Pflicht für den baldigen Ganztagsunterricht. Das Gebäude bietet aber auch Räume für die Nachmittagsbetreuung.

Leonberg - Eine Mensa ist toll und einfach wundervoll – zwar sind die Arbeiter schnell und fix, doch herzaubern können sie nix.“ Die Viertklässlerin Moana hat es in ihrem kleinen Gedicht auf den Punkt gebracht. Vorgetragen hat sie es am Dienstag, beim symbolischen Spatenstich für die Mensa der Mörikeschule.

 

Vor gut einem Jahr hat der Gemeinderat beschlossen, eine Mensa an der Grundschule zu bauen und den Architekten Guido Dongus mit der Planung beauftragt. Nachdem die August-Lämmle-Schule und die Schellingschule Ganztagsschulen wurden, bekommt nun auch die Mörikeschule diese Chance. Dafür ist eine Mensa notwendig, wie sie die beiden anderen Schulen bereits haben. Denn es muss die Möglichkeit gegeben sein, in der Schule ein warmes Mittagessen einzunehmen. Der Neubau entsteht zur Karlstraße hin und schließt den Schulhof im Süden ab.

„Neue Ära für die Mörikeschule beginnt“

Mit dem symbolischen Spatenstich haben der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid, die Architekten und einige Gemeinderäte am Dienstag den Startschuss zum Bau gegeben. „Damit beginnt eine neue Ära für die Mörikeschule, denn sie wird zur Ganztagsgrundschule“, sagte Vonderheid. Mehr als 200 Schüler hießen die Gäste mit einem afrikanischen Begrüßungslied willkommen und sangen dann noch in Abwandlung von „Wer will fleißige Handwerker sehen“, vielstimmig „Wer will bald eine Mensa sehen, der muss auf nach Eltingen gehen“. Mit dem „bald“ haben sie Recht, denn der Zeitplan ist knapp. „Die Mensa, die rund zwei Millionen Euro kosten wird, soll bis zum 31. Oktober fertiggestellt sein“, sagte Dieter Häberle, der Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Aus dem Programm „Chancen durch Bildung – Investitionsoffensive Ganztagsschule“ beim Regierungspräsidium Stuttgart erhält die Stadt rund 300 000 Euro Zuschüsse.

In der Mensa können bis zu 300 Mittagessen für die Schüler der Mörike- und auch der nahe gelegenen Sophie-Scholl-Schule plus Essen für Lehr- und Betreuungspersonal im Zweischichtbetrieb ausgegeben werden. Bisher hat die Mörikeschule täglich etwa 40 Essen aus der Küche des Martha-Johanna-Hauses bezogen. Die Menüs werden gegenwärtig frisch gekocht gegen 11.30 Uhr angeliefert. In der neuen Mensa kommt das System „Kochen und kühlen“ zum Tragen. Der Lieferant, der noch nicht feststeht, wird die Mahlzeiten kochen, dann werden sie heruntergekühlt, aber nicht tiefgefroren und kühl gelagert. So können sie später in der Mensa-Küche aufgewärmt und serviert werden.

Mittelfristig geht die Stadtverwaltung davon aus, dass etwa die Hälfte aller Grundschüler in Leonberg ein Betreuungsangebot benötigen und wahrnehmen wird. Derzeit nutzen bereits 40 Prozent der Leonberger Kinder eine solche Möglichkeit, die bestehenden Angebote sind damit ausgelastet. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden. Auf diese Betreuung wollen die Eltern natürlich nicht verzichten, wenn die Kinder in die Schule kommen. Somit sei absehbar, dass die Nachfrage im Schulbereich ebenfalls entsprechend steigen wird. Damit Familie und Beruf einerseits vereinbar sind und die Bildungschancen für Kinder andererseits verbessert werden, setzt die Stadt daher auf Ganztagsgrundschulen.

Das pädagogische Konzept steht schon

Das pädagogische Konzept der Mörikeschule liegt bereits vor. Die Eltinger Schule beginnt im Herbst in der teilgebundenen Form: das bedeutet, dass die Eltern frei entscheiden, ob das Kind die Ganztagsschule oder die normale Regelschule besucht. Wer das Angebot wahrnimmt, für den ist es ein Schuljahr lang bindend. Die Ganztagsschule gibt es an vier Tagen die Woche täglich acht Stunden. Begonnen wird mit je einem Zug der Klassen 1 und 2. Sie wird dann jährlich um eine Klassenstufe erweitert.

Nach der Mörikeschule wird dieses Konzept der Ganztagsbetreuung auch an der Grundschule Höfingen verwirklicht. Doch auch dort muss zuerst noch eine Mensa gebaut werden.