Die Geschenke zum Fest der Auferstehung werden hochwertiger. Besonders Elektronikartikel verkaufen sich im Ostergeschäft fast so gut wie an Weihnachten. Dafür geht’s im Spielwarenhandel eher traditionell zu. Ein Blick in den Einzelhandel.

Leonberg - Früher gab es Schokohasen und bunte Eier. Heute passen die Geschenke der Kinder oft gar nicht mehr ins Nest. Kein Wunder, wenn mittlerweile der Osterhase selbst teure Smartphones beschert. Dabei kennen längst nicht alle Kinder die wahre Bedeutung des Osterfestes. Außer eben, dass es Geschenke gibt. Wird Ostern also immer mehr zum „kleinen Weihnachten?“ Leonberger Händler berichten von ihren Erfahrungen.

 

Gabriele Post, die Geschäftsführerin von Karstadt Leonberg, spürt deutlich, dass das Ostergeschäft immer größer wird. „Die Geschenke werden wertiger. Wir merken das in allen Bereichen unserer Filiale.“

Süßigkeiten sind natürlich immer noch eine beliebte Kleinigkeit. Neben Spielwaren werden Uhren und Schmuck zur Osterzeit verstärkt verkauft. Denn nicht nur die Kinder suchen am Ostersonntag ihr Nest, sondern auch viele Erwachsenen beschenken sich untereinander gerne. Dekorationsartikel sind zu Ostern ebenso gefragt. „Die Leute kaufen viel Osterdeko oder auch mal eine neue Tischdecke mit Frühlingsmuster, um die Wohnung für die warme Zeit zu schmücken“, erzählt Gabriele Post.

Wer schon jetzt grillt, liegt damit voll im Trend

Auch Ziegler-Chef Joachim Heller stellt einen steigenden Bedarf an stilvoller Frühlingsdeko fest. Und selbst die Grillsaison geht nicht mehr erst im Mai los. Seine hochwertigen Grills und das entsprechende Zubehör sind schon in der Osterzeit gefragt, berichtet der Chef des Fachgeschäftes für Tisch- und Wohnkultur in der Altstadt.

Ungebrochen ist der Trend zu Technik. , „Zum Glück, Technik macht wenigstens nicht dick“, scherzt Ralf Schilke, der Geschäftsführer von Saturn im Leo-Center. Am Elektrohandel geht das Ostergeschäft schon lange nicht mehr vorbei. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Kundenwünsche allerdings verändert.

„Früher wurden vermehrt Eierkocher und andere Haushaltsgeräte verschenkt“, berichtet Schilke. „Heute merken wir in jeder Abteilung, dass Ostern ist. Ganz oben auf der Geschenke-Liste stehen vor allem Handys und deren Zubehör. Spielekonsolen sind ebenso gefragt.“ Ein Unterschied zum Konsumverhalten in der Vorweihnachtszeit ist im Bereich des Elektronikmarktes so gut wie gar nicht mehr festzustellen.

Auch die Marketing-Maschine läuft wie geschmiert: Kaum sind Weihnachtsmänner und Christbaumkugeln aus den Regalen verschwunden, werden sie mit gefärbten Eiern, Schokoladenosterhasen und Gummibärchen in Kükenform gefüllt. In diesem Jahr waren Fasnet und Pferdemarkt noch nicht zu Ende, da gab es schon die ersten österlichen Vorboten in den Läden. So richtig ernst wird’s dann in der Woche vor dem Fest: Die Leute strömen in die Geschäfte. Ein Andrang fast schon wie kurz vor Heiligabend. Entsprechend voll ist die Innenstadt. Am Mittwoch stockte der Verkehr am Neuköllner Platz und in der Eltinger Straße.

Früher gab es ein Dreirad – heute ist es das Smartphone

Immerhin: Im Spielzeuggeschäft läuft alles noch ein wenig traditioneller. Andrea Härle ist die Filialleiterin des Spielwarenladens Kurtz im Leo-Center und bemerkt im Vergleich zum Elektronik-Hype einen eher umgekehrten Trend: „Natürlich ist das Ostergeschäft am gesteigerten Umsatz zu spüren. Nichtsdestotrotz halten sich die preislichen Werte der geschenkten Spielwaren im Rahmen“, berichtet sie.

„Früher haben viele Eltern zu Ostern ein Dreirad verschenkt. Heute kaufen die meisten Leute Ostergeschenke für einen Preis zwischen 10 und 20 Euro.“ Besonders beliebt ist das Zubehör für den Sandkasten, wie Schaufeln oder Förmchen.

Es bleibt also doch noch Hoffnung, dass die Kleinen neben bunten Eiern und Süßigkeiten kein Smartphone im Nest finden.