Die Landschaftsgärtner gestalten gerade die Außenanlagen und die Maler sind im Gebäudeinneren am Werk. Die zwei Wohnhäuser in Höfingen, in denen Menschen nach Abschluss ihres Asylverfahrens wohnen werden, sind kurz vor der Fertigstellung.

Leonberg - Die Landschaftsgärtner gestalten gerade die Außenanlagen und die Maler sind im Gebäudeinneren am Werk. Die zwei Wohnhäuser in Höfingen, in denen Menschen nach Abschluss ihres Asylverfahrens wohnen werden, sind kurz vor der Fertigstellung.

 

„Wir liegen gut im Zeitplan“, ist Yvonne Frey zufrieden. Sie leitet gemeinsam mit Christian Beutelspacher beim städtischen Gebäudemanagement das Projekt. „Insgesamt entstehen in den beiden Häusern acht Wohnungen, die für 64 Bewohner gedacht sind“, so Frey. Jede Wohnung hat vier identische Zimmer, zwei Duschen, zwei Toiletten und eine Küche. Die beiden Gebäude kosten insgesamt 1,7 Millionen Euro.

„Wer hier einziehen wird, sind keine Flüchtlinge, die kürzlich in Deutschland angekommen sind, sondern Menschen, die ein etwa 18-monatiges Asylverfahren hinter sich haben, das entweder positiv oder negativ ausgegangen ist“, sagt Dusan Minic, der Sprecher des Landratsamtes Böblingen. So lange hatten sie in einer Gemeinschaftsunterkunft des Kreises eine Bleibe.

Hilfe ist willkommen – aber richtig

„Wer diesen Menschen helfen will, der soll nicht mit Sachspenden vor der Tür auf sie warten, sondern sich in dem von der Diakonin Bettina Müller koordinierten örtlichen Arbeitskreis Vielfalt engagieren, dem zahlreiche Ehrenamtliche angehören“, sagt Undine Binder-Farr. „Bei diesen Menschen steht ihre Integration im Mittelpunkt“, so die städtische Pressesprecherin. Die Bewohner der zwei Häuser werden nach dem Ende der vorläufigen Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Leonberg zugewiesen. Der Kreis legt je nach Einwohnerzahl der Kommunen die Menge der Menschen fest, die eine Anschlussunterbringung bekommen. Orte, in denen der Kreis Gemeinschaftsunterkünfte unterhält, dürfen mit einer um zehn Prozent geringeren Zuweisung in die Anschlussunterbringung rechnen.

Für die Stadt Leonberg bedeutet dies, dass 20 Menschen weniger kommen, als die Quote dies verlangte – weil der Kreis hier zwei Einrichtungen mit etwa 200 Bewohnern betreibt: das Hotel Online und Gebäude an der Rutesheimer Straße. Die Sporthalle des Berufsschulzentrums, das ebenfalls dem Kreis gehört, wird umgebaut und kommt in Kürze dazu.

100 Prozent der Quote erfüllt

Die Stadt Leonberg kann sich damit rühmen, früh gehandelt zu haben und muss sich jetzt nicht auf die Suche nach Standorten für Wohnmöglichkeiten begeben. „Wir haben 2013 die dezentralen Standorte festgelegt, wo sich die Menschen auch selbst versorgen können. Und 2014 hat der Gemeinderat beschlossen zu bauen – wir waren die ersten im Kreis und erfüllen so die Quote zu 100 Prozent“, sagt Binder-Farr.

In Absprache mit dem Landratsamt will man in den beiden Höfinger Wohnhäusern, die später auch als Obdachlosenunterkunft genutzt werden können, vorwiegend Familien unterbringen. „Wann Bewohner zugewiesen werden, wissen wir nicht. Da sind wir Getriebene, denn die Informationen kommen ganz kurzfristig und die Quoten ändern sich wegen des starken Zustroms täglich“, sagt die Stadtsprecherin.