Vor fast genau einem Jahr ist der Pfarrer des Bezirks Leonberg-Eltingen Nord, Gerhard Freund, in den Ruhestand verabschiedet worden. Nun betritt mit Dennis Müller ein neuer die Kirchenkanzel – mit neuen Ideen und Musik im Blut.

Leonberg - Vor fast genau einem Jahr ist der Pfarrer des Bezirks Leonberg-Eltingen Nord, Gerhard Freund, in den Ruhestand verabschiedet worden. Nun betritt mit Dennis Müller ein neuer die Kirchenkanzel. Mit neuen Ideen und Musik im Blut ist Müller ein Mann, der viele Fähigkeiten vereint. So ist er Prediger, Seelsorger, Lehrer und Musiker in einer Person.

 

Geboren in Waiblingen, wuchs er in Ludwigsburg auf. Nach seinem Studium in Tübingen, Göttingen und Tansania war Dennis Müller Vikar in Stuttgart-Heslach. Bereits von 2009 bis 2012 war Müller zur Dienstaushilfe bei Dekan Wolfgang Vögele. Nach seiner Zeit in Leonberg wirkte er im Dekanat Brackenheim und Mühlacker. In Mühlacker wohnte er bis zu seiner Investitur am Sonntag. Eine Übergangswohnung in der Leonberger Karlstraße ist nun des Pfarrers neue Heimat. Zumindest so lange, bis das Pfarrhaus in der Eugenstraße neu errichtet ist. Es wird ganz neu gebaut – eine Sanierung des alten Pfarrhauses ist zu teuer. Dennis Müller, der derzeit in Scheidung lebt, hat eine vierjährige Tochter namens Nahana.

Kirche ist bis auf den letzten Platz gefüllt

Die Michaelskirche war an diesem besonderen Sonntag bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben Dennis Müller war es der Dekan Wolfgang Vögele, die Pfarrerin Claudia Trauthig (Pfarrbezirk Süd) und die Pfarrerin Regine Gruber-Drexler (Pfarrbezirk Mitte), die den neuen Diener Gottes für Eltingen in Empfang genommen haben. Die Amtseinführung war umrahmt von Gesangsvorträgen des ortsansässigen Singkreises und des CVJM-Posaunenchors. Eine Studienfreundin und ein Schulfreund standen Dennis Müller an diesem ehrwürdigen Tag als Investiturzeugen zur Seite.

Und auch die Konfirmandengruppe, die Dennis Müller ab Herbst in Empfang nehmen wird, begrüßte ihren neuen Pfarrer. Mit je einem Satz verdeutlichten die 28 Jugendlichen, was sie ausmacht und welche Verbindung sie zu ihrem neuen Kirchenmann aufweisen können. So hieß es beispielsweise: „Ich spiele das gleiche Instrument wie du“, „Ich habe die gleiche Augenfarbe“ und „Ich habe einen Bruder wie du“. Doch auch Sätze wie „Ich kann einen Kopfstand“, „Ich esse gerne Spinat“ und „Ich kann jederzeit einen guten Witz erzählen“, erfüllten Müller und die ganze Kirchengemeinde sichtlich mit Freude.

Die Musik nimmt einen besonderen Platz im Leben Müllers ein. Er selbst spielt seit seinem achten Lebensjahr Klavier. „Musik ist Ausdruck meiner Seele. Sowohl das Musikhören als auch das Musikspiel ist für mich die Verbindung mit inneren Quellen“, sagt er. Und weiter: „Gute Musik ist, wenn sie Tiefe hat und berührt.“ Genau diese innere Tiefe stellt er nun mit der Veröffentlichung seiner CD „Soul Map“ unter Beweis. Selbst geschrieben und komponiert, gewährt sie einen Blick in die Seele. Verbindet die Musik mit der Religion und dem Glauben. „In der Musik kann man die Gegenwart Gottes spüren“, sinniert er.

Pfarrer möchte Musik noch mehr in die Kirche bringen

So ist es nicht verwunderlich, dass der neue Pfarrer gerade die Musik, vielleicht sogar die Jazz- und Popularmusik mit all ihren Improvisationsmöglichkeiten, welche ihm so sehr am Herzen liegen, noch mehr in die Kirche bringen möchte. Eventuell sogar in Form einer eigenen Band. Denn Glaube und Musik haben viele Gesichter.

In Bezug zur Kirchengemeinde sagt er: „Ich finde es toll, wie die Gemeinde aufgestellt ist. Sie ist eine lebendige, starke Gemeinde. Ich möchte sie weiterhin unterstützen und mit ihr weitergehen.“