Dem Nachbarduell in der Württembergliga zwischen Ditzingen und Leonberg/Eltingen sieht der TSF-Spieler Frank Eisenhardt emotionslos entgegen

Ditzingen/Leonberg - Es wäre gelogen, wenn Frank Eisenhardt behaupten würde, er wäre bei den TSF Ditzingen mittlerweile genauso verwurzelt, wie er es bei der SG Leonberg/Eltingen gewesen ist. Schließlich hat er in seiner Heimatstadt mit fünf Jahren mit dem Handball begonnen. Der Vater Klaus Eisenhardt war lange Jahre Abteilungsleiter bei der Spielgemeinschaft, auch die Brüder Jörg und Stefan wurden handballerisch in Leonberg groß.

 

Doch das ist Vergangenheit. Nach dem ersten Aktivenjahr in Leonberg wechselte der inzwischen 26-Jährige zu den TSF nach Ditzingen und ist dort, mit Ausnahme zweier kurzer Gastspiele bei der SG Pforzheim/Eutingen und dem SV Fellbach auch dort geblieben. Natürlich verfolgt Frank Eisenhardt noch, was sich bei der SG tut. Die Clubs sind Ligakonkurrenten. Mit Akteuren wie Lars Neuffer, Chris Maresch, Andreas Binder oder Patrick Nicolau hat er selbst noch zusammen gespielt. In dem von allen Seiten mit Spannung erwarteten Derby an diesem Samstag in der Sporthalle Glemsaue (Anpfiff 20 Uhr) spielt das für den Student an der Universität Stuttgart (Bauingenieurwesen) aber keine Rolle mehr. Er wird alles daran setzen, dass die Punkte in der Glemsaue bleiben.

TSF hoffen auf den zweiten Saisonsieg

In der Tabelle sind beide Mannschaften vier Pluspunkte voneinander getrennt. „Für die muss es gegen den Tabellenletzten ein Pflichtsieg sein“, sagt Eisenhardt, „und wir müssen schauen, dass wir den Anschluss nicht verlieren.“ Obwohl die TSF Ditzingen in den bisherigen acht Partien erst einmal gewonnen und einmal unentschieden gespielt haben, kämen sie mit dem zweiten Saisonsieg auf Schlagdistanz an die Nichtabstiegsplätze heran.

Ein wesentlicher Faktor im Ditzinger Spiel: Frank Eisenhardt. Weil, mit Kai Schnelle der bisherige Kreisläufer nicht mehr zur Verfügung steht, wurde der 1,95-Meter-Mann von Trainer Jörg Kaaden vom Rückraum auf diese Position beordert. Ein Volltreffer. Nachdem er rund zehn Kilogramm abgenommen hat, ist er schneller und beweglicher geworden. Im Durchschnitt hat Eisenhardt pro Spiel siebenmal getroffen, holt regelmäßig Siebenmeter heraus und schafft Freiräume für den Rückraum, weil er die Gegner am Kreis bindet. Darüber hinaus hat er auch noch den Chefposten in der Abwehr übernommen.

Gefühlsausbrüche sind nicht sein Ding

Das Derby ist für ihn ein Spiel fast wie jedes andere. „Ich bin so gar nicht auf der emotionalen Schiene. Ich versuche das neutral zu sehen“, sagt der Mann, dem Gefühlsausbrüche fremd sind und der, wenn die Mannschaft einen Kreis bildet, in der Regel außen am Rand zu finden ist.

Die Rivalität der Nachbarn spielt auch für Leonbergs Trainer Ivan Toldo keine Rolle („Ich sehe das ganz gelassen“). Ihm geht es einzig darum, dass sich die Mannschaft in dem breiten Mittelfeld wieder weiter nach vorne arbeitet. Bis auf den ehemaligen Ditzinger Maximilian Mauch in den Leonberger Reihen ist der Kader komplett. Sein Ditzinger Kollege Jörg Kaaden hat da schon größere Probleme. Er muss auf die verletzten Kai Weber, Simon Cipa, Mark Falkenburger und voraussichtlich auch wieder auf Maik Fandrich verzichten.