In der Leonberger Grabenstraße werden wieder Feinstaub und andere Schadstoffe gemessen. Die Daten gibt es ab Mitte Januar im Netz. Es zeigt sich: Beim Feinstaub hat sich die Lage verbessert, beim Stickoxid ist sie weiter kritisch.

Leonberg - Die Grabenstraße wird überwacht. Rund um die Uhr. Aber nicht etwa von der Polizei. Seit gestern steht in Leonbergs meistbefahrener Straße wieder eine Mess-Station für Feinstaub und Stickoxid. Das kleine, helle Metallhäuschen befindet sich gleich unterhalb der Kreissparkasse auf dem Gehweg. Auf dem Dach sind vier Messfühler montiert. „Das silberne Rohr ist für die Stickoxid-Messung, das matte graue für den Feinstaub. Und die anderen beiden messen punktuell andere Schadstoffe“, erklärt Werner Altkofer, der Abteilungsleiter Messtechnik bei der Landesumweltanstalt (LUBW).

 

Seit 2004 werden die Schadstoffemissionen in der Grabenstraße überwacht. Erst auf der gegenüberliegenden Straßenseite, später unten am Hirschbrunnen. Das alte Messgerät wurde im Juni abmontiert, bevor die Sanierung begann. „Die Mess-Station war nicht mehr richtig funktionstüchtig. Jetzt haben wir echtes Hightech hier“, schwärmt Altkofer. Rund 80 000 Euro kostet das neue Gerät mit allem Drum und Dran.

Schlechte Werte bei Nebel und Wolken

So wird etwa der Anteil von Stickstoffdioxid in der Luft vor Ort und rund um die Uhr gemessen. Das Messgerät übermittelt die Werte sofort an die Abteilung des LUBW. Ausgewiesen werden dann ein Stunden- und ein Jahreswert. So darf der Anteil im Jahresmittel 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft betragen. 2013 lag dieser Wert in Leonberg allerdings bei 60 Mikrogramm. „Diese Parameter werden an allen Messpunkten überschritten, egal ob Freiburg, Mannheim oder Leonberg“, erklärt der Abteilungsleiter am Landesumweltamt. „Bei so einer Wetterlage wie heute kommen schon mal 200 Mikrogramm zusammen“, fügt er hinzu mit Blick auf den Nebel und die tief hängenden Wolken.

Der Feinstaub wiederum wird für einen ganzen Tag ausgewertet. Das Messgerät wechselt dabei automatisch täglich den Filter. Alle 14 Tage werden diese dann abgeholt und ersetzt. „Beim Feinstaub haben wir große Fortschritte gemacht. Die Grenzwerte werden an keiner Station mehr überschritten“, berichtet der Abteilungsleiter. Der Tagesgrenzwert darf an 35 Tagen überschritten werden. In Leonberg war dies im vergangenen Jahr an 30 Tagen der Fall.

Daten gibt es ab Mitte Januar

Wo die Messstation in der Grabenstraße steht, sei im Grunde egal, sagt Werner Altkofer. „Das ist hier wie eine Schlucht. Feinstaub oder Stickoxid senken sich auch nicht ab.“ Daher seien die neuen durchaus mit den früheren Messwerten vergleichbar. Das kann auch jeder von zuhause aus tun. Das LUBW veröffentlicht die Daten fortlaufend auf seiner Internetseite. Die ersten Werte sollen ab Mitte Januar verfügbar sein. Vergleichbar sei die Belastung in Leonberg durch den Straßenverkehr in etwa mit Heilbronn. Aber auch mit Schramberg im Schwarzwald, wo an einer ähnlichen Steigung gemessen wird. „Der schlimmste Ort in ganz Baden-Württemberg ist das Neckartor in Stuttgart, gefolgt Reutlingen, wo es vierspurig auf die Alb geht“, erklärt Werner Altkofer.