Stadt und Kreis einigen sich auf eine Finanzierung der Buslinie von Warmbronn nach Stuttgart-Vaihingen bis Ende 2019. Bis dahin soll eine Lösung gefunden werden.

Leonberg - Gute Nachricht für Pendler und Schüler aus Warmbronn: Die Linie 747 nach Vaihingen bleibt mindestens bis Ende des Jahres 2019 erhalten. Solange ist die Finanzierung der Busverbindung gesichert, teilen das Landratsamt Böblingen und die Stadtverwaltung Leonberg gemeinsam mit.

 

Beide Behörden hatten sich zu einem Spitzengespräch getroffen, um über die Zukunft des Busses zu beraten. „Der Böblinger Landrat Roland Bernhard und Leonbergs Oberbürgermeister Bernhard Schuler sind sich darüber einig, dass die Buslinie 747 von Warmbronn nach Stuttgart-Vaihingen auch in Zukunft Bestand haben soll“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Eigentlich ist die Buslinie rentabel

Da die Linie die Anforderungen des Kreises für eine ausreichende Auslastung nicht erfüllte, sollte sie nach dem Dezember 2018 eingestellt werden. Dagegen hatte sich in Warmbronn und Leonberg aber Widerstand geregt. Der Ortschaftsrat hatte in einem offenen Brief betont, wie wichtig die Verbindung vor allem für Schüler und Studenten, aber auch Pendler sei. Zudem wurde die fehlende Auslastung angezweifelt. Immerhin gibt es im Schnitt 15 Fahrgäste pro Tour. Allerdings steigen nur 8,8 in Warmbronn ein, der Rest erst in Büsnau oder an der Universität.

Der Kreis hatte darauf verwiesen, dass die Stadt Leonberg Fahrten für die 747 dazu bestellen kann. Sie müsste dann die Hälfte der Kosten tragen. Der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid, der als Chef der für den Busverkehr zuständigen Stadtwerke zuvor die Verhandlungen mit dem Landratsamt geführt hat, hatte diesen Vorschlag aber bereits im Dezember abgelehnt. Seine Begründung: Die Stadt zahle in dem Fall zwar die Hälfte der Kosten, alle Einnahmen verblieben aber beim Landkreis. Dieser wiederum verwies darauf, dass es sich dabei um eine einheitliche Regelung für alle Kommunen handelt. Dabei ist die Linie eigentlich eine der rentableren. Kosten von 135 000 im Jahr stehen Einnahmen von rund 100 000 Euro gegenüber.

Der Gemeinderat berät im April oder Mai über die Buslinie

Wie dies in Zukunft geregelt wird, steht noch nicht fest. Da die Finanzierung der Linie bis Ende 2019 gesichert sei, bestehe kein akuter Handlungsbedarf. Man wolle die Zeit für weitere Gespräche mit den Fachämtern nutzen, um eine Lösung für den Erhalt der Linie zu finden. Auch die Sondersituation, dass die Linie in die Landeshauptstadt fährt und damit die Kreisgrenze überquert, soll dabei berücksichtigt werden.

Bei dem Spitzengespräch wurde zudem über die Zukunft der Linie 94 gesprochen. Weil diese ausschließlich auf Leonberger Gebiet unterwegs ist, soll sie von Dezember 2018 an von den Stadtwerken selbst betrieben werden und nicht mehr von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Das eröffnet Leonberg aber Möglichkeiten, die Routenführung selbst zu gestalten.

Laut Stadtverwaltung werden derzeit Ideen gesammelt und deren Umsetzung kalkuliert. Der Gemeinderat wird voraussichtlich im April oder Mai darüber beraten. „Für uns stehen Themen wie die Anbindung des Gewerbegebietes Leo-West im Vordergrund, aber auch Verbindungen nach Höfingen an Wochenende oder zum Waldfriedhof“, sagt die Stadtsprecherin Undine Thiel.