Die Ortschaftsräte von Gebersheim, Höfingen und Warmbronn bestätigen Bärbel Sauer und Wolfgang Kühnel für weitere fünf Jahre in ihren Ämtern. Die Entscheidungen sind in allen drei Gremien einstimmig gefallen.
Leonberg - Einstimmig hat der Ortschaftsrat Höfingen Bärbel Sauer im Amt der Ortsvorsteherin bestätigt. Ebenfalls ohne eine Gegenstimme ist Wolfgang Kühnel sowohl vom Gremium in Gebersheim als auch von dem in Warmbronn erneut zum Vorsitzenden des Ortschaftsrates und zum Leiter der jeweiligen Ortschaftsverwaltung gewählt worden. „Dieses einstimmige Votum ist ein Beleg für die hervorragende Arbeit, die in den drei Leonberger Teilorten geleistet wird“, sagte der Oberbürgermeister Bernhard Schuler.
„Höfingen hat eine neue Ortsvorsteherin“, hieß es am 1. März 2007. Die Enzweihingerin Bärbel Sauer hat damals mit ihrer Arbeit im Rathaus des Leonberger Teilortes begonnen. Das war nicht selbstverständlich, denn lange Diskussionen waren dem vorausgegangen. Erst eine Arbeitsgruppe aus Gemeinde- und Ortschaftsräten sowie Verwaltungsvertretern hatte im Oktober 2006 entschieden, dass die Stelle wieder öffentlich ausgeschrieben wird.
Drei weitere Möglichkeiten hatte die Arbeitsgruppe zu untersuchen, wie die Vakanz im Höfinger Rathaus zu beenden sei. Im Gespräch war, die Stelle des Ortsvorstehers aus der Stadtverwaltung heraus zu besetzen. In Betracht war auch gezogen worden, die beiden anderen Ortsvorsteher – damals Christina Hoefling in Warmbronn und Wolfgang Kühnel in Gebersheim – mit der Amtsführung in Höfingen zusätzlich zu betrauen. Die dritte Möglichkeit wäre ein ehrenamtlicher Ortsvorsteher gewesen.
Die Leonberger hatte es kalt erwischt, weil die Weissacher Druck machten – die hatten seit mehr als einem Jahr einen leeren Chefsessel im Rathaus, und deshalb wollten sie die neu gewählte Bürgermeisterin Ursula Kreutel zügig im Amt haben. Vier Jahre lang hatte es Kreutel in Höfingen gehalten, bevor sie den Schritt in Richtung Weissach machte. Sie hatte das Amt in Höfingen gerade angetreten, als 2003 der Gemeinderat laut darüber nachdachte, die Stelle einzusparen. Doch Bürger und Ortschaftsrat liefen Sturm. Monate später erfolgte dann der Versuch der Stadt, die Ortschaftsverfassung und die Ortschaftsräte abzuschaffen. Wieder kochte die Bürgerseele hoch und hunderte Höfinger protestierten lautstark vor dem Rathaus.
Das Amt des Höfinger Ortsvorstehers hat sich in den fast 40 Jahren seines Bestehens stets als ein Sprungbrett in das Bürgermeisteramt erwiesen. Nach der Eingemeindung wurde der Höfinger Bürgermeister Heinz Schultheiß Erster Bürgermeister in Leonberg. 1975 trat Helmut Noë das Amt des Höfinger Ortsvorstehers an, bis er im April 1993 in Leonberg zum Finanz- und Sozialbürgermeister gewählt wurde. Ins Amt des Ortsvorstehers trat damals Dieter Girrbach. 1995 kandidierte dieser erfolgreich für das Bürgermeisteramt in der 1700-Seelen-Gemeinde Schlaitdorf im Landkreis Esslingen. Ihm folgte in Höfingen Ekkehardt Fauth, der sich 2000 in Richtung Bürgermeisteramt Aidlingen verabschiedet hat. Ein kurzes Zwischenspiel eingelegt hat auch Dieter Hofmann auf dem Weg zum Chefsessel im Rutesheimer Rathaus. Vom 1. April 2001 bis zum 31. März 2002 hat er in Höfingen Station gemacht.
Aufgewachsen ist Bärbel Sauer (47) in Reutlingen. Nach dem Fachhochschulstudium für den gehobenen Dienst fing die Diplom-Verwaltungswirtin Anfang der 90er-Jahre im Landratsamt Ludwigsburg in der Eingliederungsbehörde an und kümmerte sich als Behördenleiterin um die Belange der Vertriebenen. Einige Jahre später sammelte sie im Sozialdezernat weitere berufliche Erfahrungen. Für fünf Jahre verabschiedete sich Bärbel Sauer in den Erziehungsurlaub, um sich um die beiden Kinder Martin (20) und Hannah (17) zu kümmern. Als die Tochter drei war, kehrte sie ins Landratsamt zurück und arbeitete sich in die Nahverkehrsplanung ein. Von hier aus bewarb sie sich 2006 um das auf eine 50-Prozent-Stelle zusammengestrichene Amt der Höfinger Ortsvorsteherin.
Der Verwaltungswirt Wolfgang Kühnel (55) arbeitete von 1983 an bei der Stadt Ludwigsburg unter anderem im Kommunalamt. Zudem leitete er die bürgermeisteramtlichen Geschäftsstellen in den Ludwigsburger Teilorten Neckarweihingen und Poppenweiler. Im März 1990 wurde er zum hauptamtlichen Ortsvorsteher von Gebersheim als Nachfolger des ehrenamtlich tätigen Lothar Kogel gewählt. Weil die Warmbronner Ortsvorsteherin Christina Gebhardt die Personalleitung der Stadtverwaltung übernahm, war Kühnel von Januar 2009 an zusätzlich kommissarisch Ortsvorsteher in Warmbronn, bevor er dann im Juni des gleichen Jahres sowohl zum Ortsvorsteher von Gebersheim als auch Warmbronn gewählt wurde. Seine Aufgaben als Leiter der beiden Ortschaftsverwaltungen machen jeweils 30 Prozent seiner Stelle aus. Zusätzlich ist Kühnel im Hauptamt der Stadt Leonberg unter anderem für den städtischen Mietspiegel zuständig.