Entlang der Eltinger Straße wird geplant und gebaut. Doch eine klare Linie für die Nord-Süd-Tangente fehlt.

Leonberg - Ein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Römerstraße nahe dem Leo-Center. Ein Komplex mit Pflegeheim, Wohnungen und Geschäften in der Eltinger Straße. Der Rathaus-Neubau. Das Layher-Gelände. Das Post-Areal samt Brückenschlag. Viele Projekte, die das Bild der Stadt Leonberg nachhaltig prägen werden, sind derzeit in Planung oder bereits umgesetzt. Diskutiert wird dabei auch, welche Geschäfte wohin kommen, wo wie viel Wohnraum geschaffen wird und ob es genug Parkplätze gibt.

 

„Es wäre wichtig, dies alles um ein Verkehrskonzept zu ergänzen“, mahnte Dieter Maurmaier in der Diskussion um das Postareal. Als Verkehrsplaner liegt dem FDP-Stadtrat das Thema auch beruflich am Herzen. Bei den Kollegen im Gemeinderat traf er damit auf offene Ohren. „Wir haben überhaupt keine Alternativroute in diesem Bereich. Und wir bauen immer mehr zu. Den Verkehrskollaps haben wir schon jetzt“, warf Jörg Langer (Freie Wähler) ein. Er überlegte sogar laut, aus dem geplanten Brückenschlag vom Bereich Hirschbrunnen zum Post-Areal eine befahrbare Verbindung zu machen. Um so den Verkehr, der aus Richtung Norden kommt, zu führen und die Eltinger Straße zu entlasten. „Ich wusste gar nicht, dass die Eltinger Straße eine Straße ist. Ich kenne sie nur als Parkplatz“, frotzelte Willi Wendel (CDU).

Keine gemeinsame Verkehrsplanung

Der Verkehr in der Großen Kreisstadt ist zwar immer wieder Thema, sei es nun beim Thema Feinstaub, beim Lärmaktionsplan oder bei einzelnen Bauprojekten wie der Sanierung des Nadelöhrs Grabenstraße vor zwei Jahren. Dabei wurden aber bislang nur einzelne Abschnitte isoliert betrachtet. Etwa, wie der Verkehr für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer rings um den Rathaus-Neubau geführt werden könnte. Oder ob der zweispurige Bereich der Eltinger Straße im Sinne des Lärmschutzes auf jeweils eine Fahrbahn pro Richtung reduziert und umgestaltet wird, wie es im Lärmaktionsplan als Option vorgeschlagen ist.

Mit den insgesamt 169 Wohnungen, die der Investor Layher auf dem ehemaligen Bausparkassen-Gelände bis zum nächsten Jahres errichten wird, und abhängig von der weiteren Entwicklung des Post-Areals wird das Verkehrsaufkommen in diesem Teil der Leonberger Kernstadt perspektivisch noch zunehmen. Das war auch den Mitgliedern des Gemeinderates klar.

Noch kein Antrag im Gemeinderat

Wobei der Grünen-Fraktionsvorsitzende Bernd Murschel betonte, die Verbindung mittels Brückenschlag sei ja gezielt als Alternative für Fußgänger und Radfahrer gedacht.

Ein Antrag zum Thema Verkehrskonzept aus dem Leonberger Gemeinderat gibt es bislang noch nicht. Dennoch signalisierte Peter Mauch, der Leiter des städtischen Planungsamtes, das Thema beleuchten zu wollen. „Wir müssen aber sehen, welche Nutzung besonders des Post-Areals welchen Verkehr später nach sich zieht“, erklärte Mauch.